Autor Greene, Graham rororo #349
  Großbritannien
Titel Jagd im Nebel
  The confidential agent
Übersetzung Kauer, Edmund Th.
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 349
   
Auflage(n) 1.-43. Tsd. 03/1960
48. Tsd. 1962
 
195 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Zsolnay, 1951
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Graham Greene, dessen Ruhm als fesselnder und hintergründiger Erzähler von Werk zu Werk wächst, gilt heute als der führende katholische Dichter Englands. In Deutschland ist er vor allem als Drehbuchautor des Films «Der dritte Mann» (rororo Nr. 211) sowie durch seine sehr verbreiteten und ebenfalls erfolgreich verfilmten Werke «Die Kraft und die Herrlichkeit», «Das Herz aller Dinge» und «Das Ende einer Affäre» (rororo Nr. 91, 109, 149) bekannt geworden. In der Reihe der rororo Taschenbücher erschienen neben diesen großen Liebes- und Glaubensromanen auch Greenes abenteuerlich-realistische Werke, für die er selbst die Bezeichnung «entertainments» wählte, «Am Abgrund des Lebens» (Nr. 2) «Orientexpreß» (Nr. 11), «Das Attentat» (Nr. 26), «Schlachtf eld des Lebens» (Nr. 48), «Ein Sohn Englands» (Nr. 75), «Zentrum des Schreckens» (Nr. 182), «Zwiespalt der Seele» (Nr. 219) und auch der unbeschwert heitere Band «Heirate nie in Monte Carlo» (Nr. 320). Geistig wurde Greenes Werk von den großen Erzählern Frankreichs, Bernanos, Mauriac und dem Halbfranzosen Julien Green beeinflußt. Weltliche Macht und göttliche Gnade, Gut und Böse, Verbrechen und Strafe sind die polaren Gegensätze, um die sein Schaffen ständig kreist. Die illusionslose Sachlichkeit der Darstellung, wie der Abscheu vor der Sinnlosigkeit des äußeren Lebens, verbinden ihn sowohl dem Existentialismus Sartres wie dem Realismus eines Ernest Hemingway. Der Dichter wurde am 2. Oktober 1904 in Berkhampstead, Hertfordshire, als Sohn eines Schulleiters und als Großneffe Robert Louis Stevensons geboren. Nach Studienjahren in Oxford arbeitete er zunächst im Redaktionsstab der «Times», dann als literarischer Herausgeber des «Spectator». Entscheidende Erlebnisse führten 1927 zum Übertritt in die katholische Kirche. Mit 25 Jahren schrieb er seinen ersten Roman, der literarisches Aufsehen erregte. Lange Reisen führten ihn durch ganz Amerika und Mexiko. In den Jahren 1942 bis 1943 ging er in Sondermission des britischen Außenamtes nach Westafrika. Diese Weltfahrten fanden in verschiedenen Reisebüchern, wie dem Mexikobuch «Gesetzlose Straßen», in dem sich sein kämpferischer Katholizismus am deutlichsten äußert, und «Der Weg nach Afrika», ihren Niederschlag. Als Korrespondent der «Sunday Times» besuchte der Dichter mehrfach Indochina. Dort spielt auch einer seiner wichtigsten Romane: «Der stille Amerikaner» (rororo Nr. 284).
Inhalt: Die atemraubende Handlung des vorliegenden Werkes entfaltet sich vor dem trüben Hintergrund politischer Machenschaften. Zwei Ausländer, Agenten bürgerkriegführender Parteien, kommen nach London, um dort die für den Sieg benötigten Kohlen zu beschaffen. Nun entbrennt ein Kampf mit allen Mitteln. Er trägt Fieber und Schrecken in die nebelsatte Ruhe des englischen Lebens. In blitzschnell ablaufenden, spannungsgeladenen Szenen wechseln Jäger und Gejagte die Rollen, bis schließlich der eine den Bannkreis dieses sinnlosen Treibens durchbricht und, zusammen mit einem Mädchen, entrinnt.
Literatur über Greene: Deutsch — J. Rischik: G. G. und sein Werk (Diss. Bern 1951).