Autor Greene, Graham rororo #91
  Großbritannien
Titel Die Kraft und die Herrlichkeit
  The power and the glory
Übersetzung Magd, Veza
Zebrowski, Bernhard
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 91
  Bereits 10/1949 als RORORO im Zeitungsformat veröffentlicht
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 09/1953
188. Tsd. 08/1958
 
198 Seiten
dt. Erstausgabe Wien: Zsolnay, 1948
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Graham Greene, dessen Ruhm als fesselnder und hintergründiger Erzähler von Werk zu Werk wächst, gilt heute als der führende katholische Dichter Englands. In Deutschland ist er vor allem als der Drehbuchautor des Films "Der dritte Mann", sowie durch den hier vorliegenden Roman, sein ebenfalls sehr verbreitetes Werk "Das Herz aller Dinge" und seinen letzten großen Roman "Der Ausgangspunkt" bekannt. In der Reihe der rororo Taschenbücher liegen bereits seine abenteuerlich-realistischen Romane "Am Abgrund des Lebens", "Orientexpreß", "Das Attentat", "Schlachtfeld des Lebens" und "Ein Sohn Englands" vor. Wie alle Werke Greenes kreist auch das vorliegende um die Grundmotive von Schuld und Sühne. Während der mexikanischen Christenverfolgung zeigt sich in einem sündig gewordenen Priester auf aussichtsloser Flucht Gottes Kraft im Schwachen mächtig. Zwischen Anfechtung und Berufung erfüllt ein Mensch seinen Passionsweg und findet schließlich im Glaubenstod Eingang in die göttliche Gnade.
   Geistig wurde Greenes Werk von den großen Erzählern Frankreichs, Bernanos, Mauriac und dem Halbfranzosen Julien Green, beeinflußt. Die brutale und illusionslose Sachlichkeit der Darstellung sowie Abscheu und Ekel vor der Sinnlosigkeit des äußeren Lebens verbinden ihn sowohl dem Existentialismus wie dem Realismus eines Ernest Hemingway. Aber auch noch da, wo seine Werke, die er selbst ausdrücklich in "Romane" und "Unterhaltungen" trennt, an die Grenze des Reißers geraten, überragen sie diesen stets sowohl psychologisch wie auch stilistisch. Weltliche Macht und göttliche Gnade, Gut und Böse, Verbrechen und Strafe, sind die polaren Gegensätze, um die Greenes Schaffen mit dem Hauptmotiv des Menschen auf der Flucht vor äußeren Gewalten oder dem eigenen Ich ständig kreist.
   Der Dichter wurde am 2. Oktober 1904 in Berkhampstead, Hertfordshire, als Sohn eines Schulleiters und als Großneffe Robert Louis Stevensons geboren. Nach Studienjahren in Oxford arbeitete er zunächst im Redaktionsstab der "Times", dann als literarischer Herausgeber des "Spectator". Entscheidende Erlebnisse führten 1927 zum Übertritt in die katholische Kirche. Mit 25 Jahren schrieb er seinen ersten Roman, der literarisches Aufsehen erregte. Lange Reisen führten ihn durch ganz Amerika und Mexiko. In den Jahren 1942 bis 1943 ging er in Sondermission des britischen Außenamtes nach Westafrika. Diese Weltfahrten fanden in verschiedenen Reisebüchern, wie dem Mexikobuch "Gesetzlose Straßen", in dem sich sein kämpferischer Katholizismus am deutlichsten äußert, und "Der Weg nach Afrika" ihren Niederschlag.