Autor Hemingway, Ernest rororo #413
  USA | Nobelpreis 1954
Titel Schnee auf dem Kilimandscharo
Sechs Stories
  Snow on the Kilimanjaro
Übersetzung Horschitz-Horst, Annemarie
Umschlaggestaltung Rebhuhn, Werner
rororo Taschenbuch Ausgabe 413
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 04/1961
96. Tsd. 03/1966
 
148 Seiten
dt. Erstausgabe Reinbek: Rowohlt, 1949
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Der als Sohn eines Arztes am 21. Juli 1898 in Oak Park-Illinois geborene Nobelpreisträger der amerikanischen Literatur ist ein Meister des metaphysischen Realismus, ein Pionier der Kurzgeschichte und Erneuerer des amerikanischen Romans. 1917, kurz vor dem Abitur, ließ er die Schule im Stich, um Reporter an einer Lokalzeitung in Kansas City zu werden. 1918 ging er mit einer Rote-Kreuz-Kolonne an die italienische Front, wurde schwer verwundet und erhielt eine hohe militärische Auszeichnung. 1920 lernte er als Redakteur einer Gewerkschaftszeitung in Chicago den Dichter Sherwood Anderson kennen, der sein literarischer Lehrmeister wurde. 1921 schickte ihn der «Toronto Star» als Sonderkorrespondenten in den Nahen Osten und in die Schweiz. Danach verbrachte Hemingway fünf Jahre in Paris. Im Kreis von Gertrude Stein und Ezra Pound erhielt er hier entscheidende Anregungen. Schon sein erster in Amerika erschienener Roman «The Sun also Rises» (deutsch «Fiesta», rororo Nr. 5) erregte literarisches Aufsehen. 1927 siedelte sich Hemingway an der Küste Floridas an. Wiederholt führten ihn Reisen nach Europa und zur Großwildjagd in die Dschungel Afrikas. Im spanischen Bürgerkrieg war er Korrespondent auf der Seite der Republikaner. 1944 flog er nach England und trat in die Royal Air Force ein. Er machte den Vormarsch im Westen mit und wurde erneut verwundet. 1954 stürzte er in Afrika zweimal mit einem Flugzeug, dem Tode knapp entrinnend, ab. Hemingways bewegt-abenteuerliches Leben ist zu einer Art Mythos geworden, ist aber auch Ursprung seiner Werke. Schon Sinclair Lewis wies in seiner Nobelpreisrede auf ihn als den «wahrhaften Künstler» hin, «dessen Heimat das ganze Leben sei». Das Ziel seiner Prosa ist, wie Hemingway selbst deutete, zu einer «vierten und fünften Dimension» zu gelangen, die «viel schwieriger als Poesie» sei. «Die gottverdammt traurige Wissenschaft des Krieges», die Liebe und der Tod sind die Grundthemen seiner melancholisch skeptischen Prosa.
Inhalt: Neben der mit großem Erfolg verfilmten Titelstory sind in diesem Band einige seiner großartigsten und eindrucksvollsten Erzählungen gesammelt. Zwei davon gehören zu jenen, die dem Autor selbst am liebsten sind, nämlich die Kilimandscharo-story und «Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber». In diesen stories, mögen sie nun in den Weiten am Fuße des Kilimandscharo, beim spanischen Stierkampf, in den Wäldern Michigans oder auf den Quais von Smyrna spielen, verdichtet sich hinter der scheinbar kunstlos genauen, landläufigen Sprache erfahrenes Leben zur Wahrheit über Liebe und Tod.
     Weitere Werke: «49 stories» (rororo Nr. 278, 279, 280, sowie die vorliegende rororo Nr. 413), «Die Sturmfluten des Frühlings» (1926), «In einem andern Land» (1929, rororo Nr. 216), «Tod am Nachmittag» (1932), «Die grünen Hügel Afrikas» (1935), «Haben und Nichthaben» (1937), «Wem die Stunde schlägt» (1940), «Über den Fluß und in die Wälder» (1950), «Der alte Mann und das Meer» (1952, rororo Nr. 328).
Literatur Deutsch: J. E. Beach «Amerikanische Prosadichtung», 1947; M. Cowley in «Umschau» 2, 1947; L. Gürtler «Der Bestseller H.», Dissertation, Innsbruck 1950; R. P. Warren in «Amerikanische Rundschau» 3, 1947; Hermann Stresau «E. H.», 1958.