Autor Hemingway, Ernest rororo #328
  USA | Nobelpreis 1954
Titel Der alte Mann und das Meer
  The old man and the sea
Übersetzung Horschitz-Horst, Annemarie
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 328
   
Auflage(n) 1.-75. Tsd. 07/1959
230. Tsd. 11/1964
 
143 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1952
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Der als Sohn eines Arztes am 21. Juli 1898 in Oak Park-Illinois geborene Nobelpreisträger der amerikanischen Literatur ist ein Meister des metaphysischen Realismus, ein Pionier der Kurzgeschichte und Erneuerer des amerikanischen Romans, 1917, kurz vor dem Abitur, ließ er die Schule im Stich, um Reporter an einer Lokalzeitung in Kansas City zu werden. 1918 ging er mit einer Rote-Kreuz-Kolonne an die italienische Front, wurde schwer verwundet und erhielt eine hohe militärische Auszeichnung. 1920 lernte er als Redakteur einer Gewerkschaßszeitung in Chicago den Dichter Sherwood Anderson kennen, der sein literarischer Lehrmeister wurde. 1921 schickte ihn der «Toronto Star» als Sonderkorrespondenten in den Nahen Osten und in die Schweiz. Danach verbrachte Hemingway fünf Jahre in Paris. Im Kreis von Gertrude Stein und Ezra Pound erhielt er hier entscheidende Anregungen. Schon sein erster in Amerika erschienener Roman «The Sun also Rises» {deutsch «Fiesta», rororo Nr. 5) erregte literarisches Aufsehen. 1927 siedelte sich Hemingway, der leidenschaftliche Großfischjäger, an der Küste Floridas an. Hier schrieb er seine berühmten ersten Kurzgeschichten und Romane. Wiederholt führten ihn seine Reisen nach Europa und zur Großwildjagd in die Dschungel Afrikas. Im spanischen Bürgerkrieg war er Korrespondent auf der Seite der Republikaner. 1944 floh er nach England und trat in die Royal Air Force ein. 1954 stürzte er in Afrika zweimal mit einem Flugzeug ab, dem Tode knapp entrinnend. Hemingways bewegt-abenteuerliches Leben ist zu einer Art Mythos geworden, ist aber auch Ursprung seiner Werke. «Die gottverdammte traurige Wissenschaft des Krieges», die Liebe und der Tod sind die Grundthemen seiner melancholisch skeptischen Prosa.
Inhalt: Mit dem vorliegenden Werk, das zum erstenmal 1952 unter dem Titel "The Old Man and the Sea" veröffentlicht wurde, hat Hemingway einen neuen Gipfel seiner Erzählkunst erreicht. In dieser Geschichte von dem alten Fischer, dem nach Monaten glückloser Ausfahrt endlich ein riesiger Fisch an die Angel geht und der diesen Fang seines Lebens in einem erschöpfenden Kampf wieder an das Meer und seine Haie verliert, durchdringen sich Wirklichkeit und Symbol mit einer Intensität, die nur in großer Dichtung zu finden ist. So ist Hemingways elementare Erzählung ein zu Herzen gehendes Gleichnis der Mühsal und Tapferkeit eines Daseins, dessen Sinn nicht durch äußere Siege bestätigt zu werden braucht. Weitere Werke: «49 stories» (1925, 1933, 1947, rororo Nr. 278, 279, 280 und 413), «Die Sturmfluten des Frühlings» (1926), «In einem anderen Land» (1929, rororo Nr. 216), «Tod am Nachmittag» (1932), «Die grünen Hügel Afrikas» (1935), «Haben und Nichthaben» (1937), «Wem die Stunde schlägt» (1940), «Über den Fluß und in die Wälder» (1950).
Literatur: Deutsch: J. E. Beach «Amerikanische Prosadichtung», 1947; M. Cowley in «Umschau» 2, 1947; L. Gürtler «Der Bestseller H.», Dissertation, Innsbruck 1950; R. P. Warren in «Amerikanische Rundschau» 3, 1947; Philip Young «E. H.», 1915; Hermann Stresau «E. H.», 1958.