Autor Hemingway, Ernest rororo #216
  USA | Nobelpreis 1954
Titel In einem anderen Land
  A farewell to arms
Übersetzung Horschitz-Horst, Annemarie
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 216
  Bereits 12/1946 als RORORO im Zeitungsformat veröffentlicht
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 03/1957
205. Tsd. 05/1962
 
223 Seiten
dt. Erstausgabe  
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Der als Sohn eines Arztes am 21. Juli 1898 in Oäk Park-Illinois geborene Nobelpreisträger der amerikanischen Literatur ist ein Meister des metaphysischen Realismus, ein Pionier der Kurzgeschichte und Erneuerer des amerikanischen Romans. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges meldete sich der 18jährige als Freiwilliger, wurde aber zurückgewiesen. 1917, kurz vor dem Abitur, ließ er die Schule im Stich, um Reporter an einer Lokalzeitung in Kansas City zu werden. 1918 ging er mit einer Roten-Kreuz-Kolonne an die italienische Front, wurde schwer verwundet und erhielt eine hohe militärische Auszeichnung. 1920 lernte er als Redakteur einer Gewerkschaftszeitung in Chicago den Dichter Sherwood Anderson kennen, der sein literarischer Lehrmeister wurde. 1921 schickte ihn der Toronto Star als Sonderkorrespondenten in den Nahen Osten und in die Schweiz. Danach verbrachte Hemingway 5 Jahre in Paris. Im Kreis von Gertrude Stein und Ezra Pound erhielt, er hier entscheidende Anregungen. Ein kleines Bändchen "Three Stories and Ten Poems" erschienen noch im Selbstverlag. Schon sein erster in Amerika erschienener Roman "The Sun Also Rises" (deutsch "Fiesta" (rororo TB Nr. 5) erregte jedoch literarisches Aufsehen. 1927 siedelte sich Hemingway, der leidenschaftliche Großfischjäger, an der Küste Floridas an. Hier schrieb er seine berühmten ersten Kurzgeschichten und Romane. Wiederholt führten ihn Reisen nach Europa und zur Großwildjagd in die Dschungel Afrikas. Im spanischen Bürgerkrieg war er Korrespondent auf der Seite der Republikaner. 1941 ließ er sich auf Cuba nieder. 1944 flog er nach England und trat in die Royal Air Force ein. Zu Ende des letzten Weltkrieges machte er den Vormarsch.im Westen mit und wurde erneut verwundet. 1949 erkrankte er lebensgefährlich an einer Jagdverletzung in Italien, 1954 stürzte er in Afrika zweimal mit einem Flugzeug, dem Tode knapp entrinnend, ab. Hemingways bewegt-abenteuerliches Leben ist zu einer Art Mythos geworden, ist aber auch Ursprung seiner Werke. Schon Sinclair Lewis wies in seiner Nobelpreisrede auf ihn als «den wahrhaften Künstler» hin, «dessen Heimat das ganze Leben sei» . Das Ziel seiner Prosa ist, wie Hemingway selbst deutete, zu einer «vierten und fünften Dimension» zu gelangen, die «viel schwieriger als Poesie» sei. «Ich will das Leben beim minutiösen Überschatten der Romantik ebenso schildern wie in den Stunden, in denen das Pathos der Verzweiflung Besitz von ihm ergreift.» «Die gottverdammt traurige Wissenschaft des Krieges» , die Liebe und der Tod sind die Grundthemen seiner melancholisch skeptischen Prosa.
Inhalt: Sein hier vorliegender berühmtester Roman "A Farewell to Arms" erschien erstmalig 1929. Er ist dichterischer Niederschlag seiner Erlebnisse im ersten Weltkrieg und erzählt die Geschichte einer hinter der Front aufblühenden Liebe zwischen einer Krankenschwester und einem Offizier. Die Verbindung von männlich empfundenem Fronterlebnis und zartester Verhaltenheit des Eros, die Hemingway hier gelang, schuf ein nun schon fast klassisch gewordenes Meisterwerk. Unter dem Titel "Kat" wurde es in Deutschland von Carl Zuckmayr dramatisiert und zur Zeit in Amerika, auch wie viele andere Werke Hemingways, verfilmt.
     Weitere Werke: "49 Stories" (1925, 1933, 1947), "Die grünen Hügel Afrikas" (1935), "Haben und Nichthaben", Roman (1937), "Wem die Stunde schlägt", Roman (1940), "Über den Fluß und in die Wälder" (1950), "Der alte Mann und das Meer" (1955).

Literatur Deutsch:

  • J. E. Beach "Amerikanische Prosadichtung", 1947;
  • L. Gürtler "Der Bestseller Hemingway", Dissertation, Innsbruck 1950;
  • Philipp Young "Ernest Hemingway", Düsseldorf 1955.