Autor | Varé, Daniele | ![]() |
Italien | ||
Titel | Daniele in der Diplomatengrube | |
The two imposters | ||
Übersetzung | Leber, Lotte | |
Umschlaggestaltung | Gröning, Karl jr. Pferdmenges, Gisela | |
rororo Taschenbuch Ausgabe | 269 | |
Auflage(n) | 1.-50. Tsd. 07/1958 70. Tsd. 12/1961 268 Seiten | |
dt. Erstausgabe | Wien: Zsolnay, 1955 | |
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Der 1880 als Sohn eines ehemaligen Justizministers in Rom geborene und am 27. 2. 1956 daselbst verstorbene Daniele Vare war Jahrzehnte hindurch im diplomatischen Dienst. 1907 wurde er der Botschaft in Wien zugeteilt, 1912—1920 war er erster Legationssekretär in Peking, 1920 wurde er Mitglied der politischen Sektion des Völkerbundssekretariats in Genf, 1926 Gesandter in Luxemburg und vorübergehend in London, 1927—1932 in China, später in Dänemark. Inhalt: Nach einigen schriftstellerischen Frühwerken, einer in China spielenden Novelle, einer Geschichte Englands und einer veneziani-sdien Fabel «Der Ring des Dogen» machte ihn sein autobiographisches Werk «Der lachende Diplomat» (rororo Nr. 241/42) weltbekannt. Der vorliegende Band führt dies Werk bis in unsere Jahre weiter. Wieder schüttet der weltmännische Lebens- und Schreibkünstler eine Fülle amüsanter Beobachtungen und funkelnder Anekdoten aus. Wir begegnen Mussolini und dem Grafen Ciano, Chamberlain und Axel Munthe. Wir werden zu den Schauplätzen großer und kleiner Politik geführt. Wir begleiten Vare nach Rom, London, Paris und zu den luxuriösen Szenerien internationaler Bankette. Aber dieser dachende Diplomat) schildert auch sein Einschreiten gegen den Menschenhandel mit Arbeiterkindern, er legt die soziale Situation Italiens dar. Er berichtet gewitzt und voller Humor über sehr private Erlebnisse auf den politischen Parketten, und er brennt ein Feuerwerk von Bonmots über seine befreundeten oder gegnerischen Kollegen ab. Der liebenswürdige Charme und die geistvolle Ironie reihen auch dieses Buch unter die besten Stücke europäischer Memoirenliteratur ein. Vares Erinnerungen setzten sich fort in dem weiteren autobiographischen Band «Abschied von den Königen» und römischen Erinnerungen «Die Schatten der spanischen Treppe». Großen Erfolg hatte auch Vares in China spielende, das Leben in Peking als farbigen Erzählstoff ausbreitende Trilogie «Der Schneider himmlischer Hosen», «Das Tor der glücklichen Sperlinge» und «Der Tempel der kostbaren Weisheit» (rororo Nr. 98, 132 und 171). In diesen Chroniken der Liebes- und Ehegeschichte zwischen einem jungen europäischen Schriftgelehrten und der schönen Kuniang erschließt sich uns die geheimnisvolle Welt Chinas mit all ihrem rätselvollen Zauber. Die lässige Heiterkeit der Erzählkunst, der Hauch chinesischer Lebensweisheit und Lehensanmut machen diese Werke zu den schönsten Zeugnissen, die die Begegnung der westlichen mit der östlichen Welt seit Lafcadio Hearn hervorbrachte. |