Autor Varé, Daniele rororo #241-242
  Italien
Titel Der lachende Diplomat
  The laughing diplomat
Übersetzung Polzer, Anne
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 241-242
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 11/1957
85. Tsd. 1961
 
384 Seiten
dt. Erstausgabe Wien: Zsolnay, 1938
|
Der 1880 als Sohn eines ehemaligen Justizministers in Rom geborene und am 27.2.1956 daselbst verstorbene DanieleVare war Jahrzehnte hindurch im diplomatischen Dienst, 1907 wurde er der Botsdiaft in Wien zugeteilt, 1912-1920 war er erster Legationssekretär in Peking, 1920 wurde er Mitglied der politischen Sektion des Völkerbundie-kretariats in Genf, 1926 Gesandter in Luxemburg und vorübergehend in London, 1927-1932 in China, später in Dänemark.
Inhalt: Nach einigen schriftstellerischen Frühwerken, einer im China spielenden Novelle, einer Geschichte Englands und einer venezianischen Fabel "Der Ring des Dogen", machte ihn vor allem, das hier vorliegende selbstbiographische Werk weltberühmt. In ihm erzählt "Der lachende Diplomat" die Geschichte seines Lebens. Von den Tagen seines Musikstudiums im Berlin der Jahrhundertwende begleiten wir den Autor ins italienische Außenamt, ins kaiserliche Wien zur Zeit der Fürstin Metternich, nach China, Genf, England und in fast alle Hauptstädte unseres Kontinents. Ein Weltmann großen Formats führt uns ein in die hohe Politik und in die Welt der großen Gesellschaft, in der wir vielen Größen unseres Zeitaltert von d'Annunzio und der Düse bis Mussolini und Tschiang-Kai-sdiek begegnen. Dies tagebuchartige Mosaik bereicherte die europäische Memoirenliteratur um ein Kabinettstück überlegener, geistvoll-ironischer Darstellungskunst.
     Vares Erinnerungen setzten sich fort in weiteren autobiographischen Bänden: "Daniele in der Löwengrube", "Abschied von der Königin" und römischen Erinnerungen "Die Schatten der spanischen Treppe". Großen Erfolg hatte auch Vares in China spielende, das Leben in Peking als farbigen Erzählstoff ausbreitende Trilogie "Der Schneider himmlischer Hosen" (rororo Nr. 98), "Das Tor der glücklichen Sperlinge" (rororo Nr. 132) und "Der Tempel der kostbaren Weisheit" (rororo Nr. 171). In diesen Chroniken der Liebes- und Ehegeschichte zwischen einem jungen europäischen Schriftgelehrten und der schönen Kuniang erschließt sich uns die geheimnisvolle Welt Chinas mit all ihrem rätselvollen Zauber. Die lässige Heiterkeit der Erzählkunst, der Hauch chinesischer Lebensweisheit und Lebensanmut machen diese Werke zu den schönsten Zeugnissen, die die Begegnung der westlichen mit der östlichen Welt seit Lafcadio Hearn hervorbrachte.