Autor Kusenberg, Kurt rororo #363
  Deutschland
Titel Nicht zu glauben
Eine Auswahl kurioser Geschichten
   
   
Umschlaggestaltung Andersen, Anna
rororo Taschenbuch Ausgabe 363
   
Auflage(n) 1.-38. Tsd. 06/1960
63. Tsd. 1965
 
154 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1960 (EA)
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Kurt Kusenberg setzt in seinen sonderbaren Geschichten die Traditionslinie E. T. A. Hoffmann - Gustav Meyrink mit modernen Stil- und Formmitteln fort. Seine skurrile Prosa ist zwar im Absonderlichen und Phantastischen angesiedelt, dabei aber höchst real. Von Stil und Gemüt her haben seine Geschichten die knappe, dichte Prägung Johann Peter Hebels und stehen damit sehr im Gegensatz zu der heute bedrohlich um sich greifenden sprachlichen Unkultur. Spielerisch verwandelt sich dem Dichter im irisierenden Licht seiner Kunst Sinn in Unsinn und ebenso geheimnisvoll Unsinn in Sinn. Er ist ein poetischer Magier, der die Gegenwart mit uns durchlitt und sie in traumhaften erzählerischen Gebilden sublimiert. Der ersten Auswahl seiner Geschichten, «Mal was andres» (rororo Nr. 113), aus den drei Bänden «La Botella», 1940, «Der blaue Traum», 1943, und «Die Sonnenblumen», 1951, folgt hier eine neue Auslese, die überdies noch neue Geschichten aus dem letzten Erzählungsband «Wein auf Lebenszeit», 1955, enthält. Der Dichter wurde am 24. Juni 1904 in Goeteborg, Schweden, als Sohn eines deutschen Ingenieurs geboren, verbrachte seine Kindheit in Lissabon, seine Jugend im Badischen, studierte in München, Freiburg und Berlin Kunstgeschichte und unternahm ausgedehnte Studienreisen nach Italien, England, Spanien und Frankreich. Seit über zwei Jahrzehnten veröffentlicht er kunsthistorische, kunstkritische, essayistische und feuilletonistische Arbeiten in den führenden Zeitungen und Zeitschriften Deutschlands. Seine erste kunsthistorische Publikation - über den italienischen Renaissancemaler Rosso - erschien 1931 in französischer Sprache bei Albin Michel; die Summe seiner Erfahrungen als Kunstkenner faßte er in dem 1955 erschienenen Buch «Mit Bildern leben» zusammen. Schon früh trat er für die moderne Kunst ein, und machte in Deutschland die Karikaturisten Raymond Peynet, Jean Effel, Albert Dubout und Charles Addams mit Vorworten zu deren Bildbänden bekannt. Auch als Nachdichter hat er sich durch seine meisterlichen Übertragungen der Lieder und Chansons von Jacques Prevert ausgezeichnet. Seit Jahren wirkt er als freier Schriftsteller und Lektor des Rowohlt Verlages. Außerdem ist er Herausgeber der Taschenbuchreihe «rowohlts monographien». Kusenberg veröffentlichte 1956 das von Peynet illustrierte Buch «Lob des Bettes», 1960 erschien ein fünfter Erzählungsband mit dem Titel «Im falschen Zug».