Autor Hauser, Heinrich rororo #56
  Deutschland
Titel Die letzten Segelschiffe
   
   
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 56
  Text ungekürzt jedoch ohne Illustrationen
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 06/1952
 
151 Seiten
dt. Erstausgabe Rechte beim Autor, 1930
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Heinrich Hauser, einer der wenigen großen Reporter deutscher Sprache und zugleich einer unserer kraftvollsten Erzähler - dem irischen Dichter O'Flaherty, den er übersetzte, wesensverwandt -, ist am 27. August 1901 als Sohn eines Arztes in Berlin geboren. Der Siebzehnjährige nimmt als Seekadett noch an den letzten Monaten des Ersten Weltkrieges teil. Später ist er erfüllt von steter Unruhe und dem Drang nach Erleben und Erfassen der Wirklichkeit: Vollmatrose, Eisenarbeiter, Bergmann, Kameramann, Techniker, Farmer, Krankenpfleger, Gärtner und Holzfäller. Schließlich aber wendet er sich dem Journalismus und der berichtenden Literatur zu. Er "erfährt" die ganze Welt mit Fahrrad, Auto, Faltboot, Dampfschiff und im eigenen Flugzeug, reist 6000 km kreuz und quer durchs Ruhrgebiet, klappert mit einem alten Ford die "Feldwege nach Chikago" ab, paddelt mit einem Faltboot in Australien herum, lebt auf kanadischen Schaffarmen, ist Gast in Tampicos Hafenschänken und trinkt Whisky auf den Malayischen Inseln. 1938 emigriert er nach den USA und schreibt für die große Zeitschrift "Fortune" eine Artikelreihe "Hitler versus Germany": Kurz vor der Kapitulation Deutschlands veröffentlichte er 1945 unter dem Titel "The German Talks Back" ein sensationelles Buch, in dem er den Versuch macht, das wahre Deutschland und das wahre Preußen sichtbar werden zu lassen in einem Augenblick, da die Welt diese mit Buchenwald, Dachau und Belsen identifiziert. 1948 kehrt Heinrich Hauser nach Deutschland zurück und veröffentlicht hier neben anderen Werken unter dem Titel "Meine Farm am Mississippi" ein Buch über sein Leben als Farmer, abseits der amerikanischen Städtelandschaft auf einer 650 Morgen großen Mais-Farm inmitten einstigen deutschen Siedlungsgebietes.
   Das hier vorliegende Buch, das sich unter Hausers vielen Reportagen die meisten Leserfreunde gewonnen hat, ist der Reisebericht eines aufgeschlossenen Augenmenschen über eine 110 Tage dauernde Segelschiffreise mit dem Schulschiff PAMIR. Alle Einzelheiten seemännischer, schiffstechnischer, klimatischer und nautischer Details über Schiff, Mannschaft, Meer und Horizont sind aufs lebendigste festgehalten und von Tag zu Tag notiert. Der Romantik der letzten Segelschiffe ist hier das Schwanenlied gesungen. In diesen Tagen aber, da deutsche Schulschiffe und unter ihnen auch die PAMIR wieder einer neuen Generation die Weite der Welt vermitteln, wird diese Reise um Cap Horn die Jugend erneut begeistern und sich Freunde unter all denen gewinnen, die den Wogen, den Winden und den Segelschiffen zugetan sind.
   Die wichtigsten Romane: "Brackwasser" (1928), "Noch nicht" (1932), "Notre Dame von den Wogen" (1937). Die bedeutendsten Reportagen: "Das schwarze Revier" (1929), "Donner überm Meer" (1931), "Feldwege nach Chikago" (1932), "Ein Mann lernt fliegen" (1934). Die aufschlußreichsten Reisebücher: "Südosteuropa ist erwacht" (1938), "Australien" (1939), "Kanada" (1949).