Autor Bernanos, Georges rororo #16
  Frankreich
Titel Die Sonne Satans
  Sous le soleil de Satan
Übersetzung Burschell, Friedrich
Hegner, Jacob
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 16
  Kleines Format 11.5 x 17.5 cm
Ab der 2. Auflage 02/1955 (100. Tsd.) im größeren Format mit 214 Seiten; ab der 6. Auflage (150. Tsd.) mit anderem Umschlag von Buchholz/Hinsch
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 11/1950
113. Tsd. 10/1956
 
292 Seiten
dt. Erstausgabe Köln: Hegner, 1927
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Der 1948 verstorbene Georges Bernanos ist neben dem Hymniker Paul Claudel, dem Mystiker Leon Bloy und dem Dialektiker Charles Péguy der führende Dichter des zeitgenössischen katholischen Frankreich. 1889 in Paris geboren, gehört er der Generation einer aktivistischen, zur Tat drängenden religiösen Erneuerungsbewegung an und wirkt zunächst nach einem Studium an der Sorbonne und am Institut Catholique als Pamphletist der Krise des abendländischen Menschen entgegen. Erst im reiferen Alter tritt er mit der Veröftentlichung seines hier vorliegenden Meisterwerkes und den später folgenden Büchern "Das Tagebuch eines Landpfarrers" und "Die tote Gemeinde" an die Spitze der neueren französischen Dichtung. Immer protestiert und dichtet Bernanos zugleich. Als Erneuerer und Vollender seines Vorläufers, Joris Karl Huysmans, entwarf er in seinen Romanen überwältigende Bilder von der mystischen Macht des Bösen und dem Kampf Satans mit Gott in den Abgründen der Menschenseele. "Seit Dante gibt es eine Hölle, seit Bernanos den Teufel", war man versucht, zu sagen. Ähnlich wie Graham Greene in seinem berühmten Roman "Die Kraft und die Herrlichkeit" gibt Bernanos in der "Sonne Satans" ein völlig neues, vertieftes Bild des katholischen Priesters als des Spenders himmlischer Geheimnisse, der, an der Last seiner Menschlichkeit leidend, in einer Gott hassenden Welt wirkt. Am Schicksal der wundersamen und liderlichen Jungfrau Germaine Malorthy, deren Sünde langsam in Wahnsinn erlischt, erfährt in diesem Buch ein katholischer Abbe das Wesen des Priestertums: Nach den Worten Bernanos' ist hier nicht der Heilige rosig mit blondem Bart, beredt und mit guter Gesundheit dargestellt, wie ihn sich die Welt denkt, sondern als Mensch unter Menschen, dessen Zeugnis ihm wie mit glühenden Zangen aus lebendigem Leib gerissen wird.