Autor Saint-Exupéry, Antoine de rororo #206
  Frankreich
Titel Flug nach Arras
  Pilote de guerre
Übersetzung Montfort, Fritz
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 206
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 12/1956
145. Tsd. 06/1962
 
149 Seiten
dt. Erstausgabe Düsseldorf: Rauch, 1942
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Antoine Jean Baptiste Marie Roger Graf de Saint-Exupéry, der berühmte Dichter und Flieger «Saint-Ex» - wie ihn seine französischen Verehrer und Freunde bald kurz nannten - wurde am 29. 6. 1900 in Lyon geboren, besuchte Schulen der Jesuiten, begann 1921 seine Laufbahn zunächst bei der französischen Luftwaffe, dann im zivilen Flugdienst der Verkehrslinien dreier Erdteile. Drei Jahre lebte er auf einem Zwischenlandungsstützpunkt im spanischen Aufstandsgebiet der Sahara. 1939 stellte er einen Rekord beim Überfliegen des Atlantik auf. Im zweiten Weltkrieg emigrierte er nach der Besetzung Frankreichs zunächst nach den USA, kehrte dann aber mit der Invasions-Armee de Gaulles zurück und wurde nach einem Aufklärungsflug über dem Mittelmeer am 31. Juli 1944 als vermißt gemeldet. Die französische Nation betrauerte einen ihrer größten Flughelden und Dichter, der in seinen in fast allen Sprachen gelesenen Prosawerken den modernen Menschen und das Erlebnis des Fliegens gefeiert und, ohne dabei die Technik zu glorifizieren, in ihrem Höhenflug «Welt, Mensch und Freundschaft entdeckt und offenbart hatte». Es ging ihm in seinen Büchern um die Befreiung des Menschen unserer Zeit von der Roboter- und Termiten-Existenz und um die Lehre eines brüderlichen Ethos erkämpfter und gelebter Humanität: «Was ich am Menschen am meisten liebe, ist, ihn zu veredeln». In seiner Lebensverbundenheit und in der Einheit von Intellekt und Tatwillen ist Saint-Exupéry dem englischen Dichter-Soldaten T. E. Lawrence verwandt.
Inhalt: In seinem hier wieder vorgelegtenWerk «Pilote de guerre» (1942) ringt Exupérys Sehnsucht nach einer Wahrheit, die «das Menschenleben an Wert überstiege», um Ausdruck. Sein Buch schildert einen einstündigen Flug und das Erlebnis der Todesgefahr über der brennenden Stadt Arras, über den Kolonnen der Flüchtlinge, bei dem ihm der Glaube an den Menschen und ein Wiedererstehen höchster Werte erwächst, der sich später auch in dem berühmten «Brief an einen Ausgelieferten - Bekenntnis einer Freundschaft» (1943) an seinen im besetzten Frankreich zurückgebliebenen jüdischen Freund, den Schriftsteller Leon Werth, ausprägt, wie auch in dem berühmt gewordenen, vom Dichter selbst illustrierten Weltraum-Märchen «Der kleine Prinz» (1943).
Hauptwerke des Dichters sind ferner: «Südkurier» (1928), «Nachtflug» (1931), «Wind, Sand und Sterne», ausgezeichnet mit dem "Grand Prix der Academie Francaise" (1939) und schließlich sein Nachlaßwerk «Die Stadt in der Wüste» (1943), das 1948 mit dem "Prix des Ambassadeurs" posthum preisgekrönt wurde, und in dem der Dichter einem legendären Wüstenfürsten nietzscheanisch seine Erkenntnisse in Gleichnissen zum modernen Leben anvertraute. Die deutschen Ausgaben seiner Bücher haben eine Gesamtauflage von weit über zwei Millionen Exemplaren erreicht und ihn zum meistgelesenen französischen Autor der Gegenwart in Deutschland gemacht.
Literatur deutsch: R. de Lange und L. Werth, «Unser Freund Antoine de Saint-Exupery» (1932); Karl Rauch, «Antoine de Saint-Exupery — Mensch und Werk» (1931).