Autor | Calder-Marshall, Arthur | ![]() |
Großbritannien | ||
Titel | Wir haben geheiratet | |
At seal | ||
Übersetzung | Polzer, Viktor | |
Umschlaggestaltung | Kausche-Kongsbak, Eva | |
rororo Taschenbuch Ausgabe | 377 | |
Auflage(n) | 1.-38. Tsd. 09/1960 166 Seiten | |
dt. Erstausgabe | Hamburg/Wien: Zsolnay, 1936 | |
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Der 1908 geborene englische Autor Arthur Calder-Marshall wurde in St. Paul und am Hertford College in Oxford erzogen. Nach dem Studium lehrte er von 1931 bis 1938 am Denstone College. Doch setzte sich der Drang zu erzählen immer mehr durch, und heute ist Calder-Marshall einer der führenden Romanciers, Filmtexter und Rundfunkautoren. Harold Nicolson nannte ihn «einen Dichter von großen Fähigkeiten und überzeugender Meisterschaft». Inhalt: Dieses Können bewährt sich an dem eigenwilligen Thema des hier vorliegenden Werkes. Ein frisch vermähltes Paar reist in einen kleinen englischen Badeort. Es mietet ein Boot und rudert aufs Meer hinaus, um zu baden. Als die beiden nach dem Schwimmen wieder ins Boot klettern, ist ein Ruder verloren gegangen. Vergeblich versuchen sie, es wiederzufinden. Auch ein Versuch, paddelnd das Ufer zu gewinnen, mißlingt. Sie kommen gegen die Strömung nicht auf. Die Nacht bricht an, es zieht ein Gewitter auf, und hoher Seegang setzt ein. Hunger, Durst, Kälte, der Kampf mit den Wellen und die quälende Sehnsucht nach Schlaf reiben sie auf. Das ist der äußere Vorgang, hinter dem sich ein Drama entwickelt, darin alle Spannungen durchlitten und ausgehalten werden, die zwischen Mann und Frau entstehen können. Was sich sonst in langen Jahren zwischen Eheleuten abspielt, wird hier — durch die «existentielle» Situation — wie mit einem Zeitraffer auf vierundzwanzig Stunden Not zusammengedrängt. Die beiden bestehen die fürchterliche Bewährungsprobe; ihre Neigung ist durch ein Fegefeuer gegangen. Hart, unsentimental und bar jeder beschönigenden Illusion berichtet der Autor seine exemplarische Geschichte, und er hat es verstanden, der See darin eine Rolle zu geben, die an Conrads «Nigger vom Narzissus» und Hemingways «Der alte Mann und das Meer» erinnert. |