rororo Zeitung 1948/08 Der amerikanische Originaltitel lautet: "The Yearling". Die deutsche Übersetzung besorgte Maria Honeit. Alle deutschen Rechte beim Marion von Schröder Verlag GmbH., Hamburg. Die Titelseite und das Bild der zweiten Seite zeichnete Wilhelm M. Busch. Die Auflage des Romans 100000. Satz und Druck erfolgte im August 1948 bei Girardet & Co., Hamburg.
[Mit einem Nachwort von Michael Mühr: "Marjorie Kinnan Rawlings"]
[Format 38 x 28 cm]
[64 Seiten]
[erneut im Juli 1955 als rororo Nr. 153-154 veröffentlicht]
BITTEN AN DIE LESER!

   Elf Rotationsromane sind bisher außer dem vor liegenden erschienen: Einest Hemingway "In einem andern Land", Kurt Tucholsky "Schloß Gripsholm", Alain-Fournier "Der große Kamerad', Joseph Conrad "Taifun", Thyde, Monnier "Die kurze Straße", Theodor Plievier "Stalingrad", Andre Gide "Die Verließe des Vatikans", Ignazio Silone "Fontamara", Erich Kästner "Drei Männer im Schnee", Anna Seghers "Das siebte Kreuz", Antoine de Saint-Exupery "Wind, Sand und Sterne".
   Wir begannen dieses ungewöhnliche Unternehmen weil wir in der bisher üblichen Buchproduktion keine Möglichkeit sahen, den ungeheuren Lesehunger der Nachkriegsjahre zu befriedigen. Deshalb druckten wir auf Zeitungspapier, von vornherein keine Qualität vortäuschend, die nicht vorhanden ist, wählten ein Format, das uns den rationellsten Rotationsdruck erlaubt und dadurch bei einer Auflage von 100 000 Stück einen Preis von 50 Pfennig für das einfache Heft ermöglicht.
   Inzwischen hat die Währungsreform unserem Gelde einen neuen Wert gegeben. Aber schon der erste Ro-Ro-Ro. den wir nach der Reform herausbrachten, war sofort vergriffen. Das gab uns die Bestätigung dafür, daß der Hunger nach dem billigen guten Buch noch längst nicht gestillt ist. Viele Leserbriefe, die Vorschläge für neue Ro-Ro-Ros enthalten, bestärken uns in dem Vorhaben, jetzt erst recht dem jungen lesehungrigen Menschen Romane in die Hand zu geben, die nicht nur dem besten entnommen sind, was die zeitgenössische Literatur bietet, sondern die er auch heute noch bezahlen kann. Wir wollen dabei das gut gebundene Buch, das jetzt wieder leichter herzustellen ist als vor der Währungsreform, in unserem Verlag nicht vernachlässigen. Aber wir wollen in möglichst schneller Folge noch mehr Ro-Ro-Ros herausbringen als früher: Günther Weisenborn "Memorial", Jack London "Jerry, der Insulaner", Sinclair Lewis "Mantrap", William Faulkner "Licht im August", John Steinbeck "Cannery Row. Die Straße der Ölsardinen" und Albert Camus "Die Pest" sollen die nächsten Autoren sein, mit denen wir Sie bekanntmachen wollen.
   Wir erhielten, seit der erste Ro-Ro-Ro erschien, mehrere tausend Zuschriften. Es wurden soviel, daß wir entgegen unserer ursprünglichen Absicht, jeden Brief zu beantworten, uns nun leider darauf beschränken müssen," an dieser Stelle allen, die uns schrieben und schreiben werden, unseren Dank zu sagen.
   Aber lassen Sie uns bitte auch weiterhin wissen, was Sie von unseren Veröffentlichungen denken, und scheuen Sie nicht das offene Wort. Wir werden nach wie vor mit Dankbarkeit auf Sie hören.