Autor Greene, Graham rororo #442
  Großbritannien
Titel Unser Mann in Havanna
  Our man in Havanna
Übersetzung Winiewicz, Lida
Umschlaggestaltung Blecher, Wilfried
rororo Taschenbuch Ausgabe 442
   
Auflage(n) 1.-35. Tsd. 09/1961
70. Tsd. 1966
 
186 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg/Wien: Zsolnay, 1959
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Graham Greene gilt heute als der führende katholische Dichter Englands. In Deutschland ist er vor allem als Drehbuchautor des Films «Der dritte Mann» (rororo Nr. 211) sowie durch seine sehr verbreiteten und ebenfalls erfolgreich verfilmten Werke «Die Kraft und die Herrlichkeit», «Das Herz aller Dinge» und «Das Ende einer Affäre» (rororo Nr. 91, 109, 149) bekannt geworden. In der Reihe der rororo Taschenbücher erschienen neben diesen großen Liebes- und Glaubensromanen auch Greenes abenteuerlich-realistischen Werke, für die er selbst die Bezeichnung «entertainments» wählte, «Das Attentat» (Nr. 26), «Schlachtfeld des Lebens» (Nr. 48), «Ein Sohn Englands» (Nr. 75), «Zentrum des Schreckens» (Nr. 182), «Zwiespalt der Seele» (Nr. 219), «Jagd im Nebel» (Nr. 349) und auch der unbeschwert heitere Band «Heirate nie in Monte Carlo» (Nr. 320). Gleichzeitig wurde Greenes Werk von den großen Erzählern Frankreichs, Bernanos, Mauriac und dem Halbfranzosen Julien Green, beeinflußt. Weltliche Macht und göttliche Gnade, Gut und Böse, Verbrechen und Strafe sind die polaren Gegensätze, um die sein Schaffen ständig kreist. Die illusionslose Sachlichkeit der Darstellung, wie der Abscheu vor der Sinnlosigkeit des äußeren Lebens, verbinden ihn sowohl dem Existentialismus Sartres wie dem Realismus eines Ernest Hemingway. Der Dichter wurde am 2. Oktober 1904 in Berkhampstead, Hertford-shire, als Sohn eines Schulleiters und als Großneffe Robert Louis Stevensons geboren. Nach Studienjahren in Oxford arbeitete er zunäclist im Redaktionsstab der «Times», dann als literarischer Herausgeber des «Spectator». Entscheidende Erlebnisse führten 1927 zum Übertritt in die katholische Kirche. Lange Reisen führten ihn durch ganz Amerika und Mexiko. In den Jahren 1942 bis 1943 ging er in Sondermission des britischen Außenamtes nach Westafrika. Diese Weltfahrten fanden in verschiedenen Reisebüchern, wie dem Mexikobuch «Gesetzlose Straßen», in dem sich sein kämpferischer Katholizismus am deutlichsten äußert, und «Der Weg nach Afrika», ihren Niederschlag. Als Korrespondent der «Sunday Times» besuchte der Dichter mehrfach Indochina. Dort spielt auch einer seiner wichtigsten Romane: «Der stille Amerikaner» (rororo Nr. 284). Die Wirren eines veränderten Afrika spiegeln sich in Greenes bisher letztem Buch «Ein ausgebrannter Fall».
Inhalt: Von hintergründigem Humor knistert diese Geschichte des kleinen englischen Staubsaugervertreters auf Kuba, der sich nur seiner vergötterten Tochter zuliebe mit dem britischen Geheimdienst einläßt und seine Aufgabe so löst, daß es zugleich erheitert und nachdenklich stimmt.
Literatur über Greene: J. Rischik: G. G. und sein Werk (Diss. Bern, 1951); G. G.s Katholizismus (Lob der Schöpfung und Ärgernis der Zeit, 1959).