Autor Thiess, Frank rororo #438
  Deutschland
Titel Abschied vom Paradies
   
   
Umschlaggestaltung Kausche-Kongsbak, Eva
rororo Taschenbuch Ausgabe 438
   
Auflage(n) 1.-35. Tsd. 08/1961
45. Tsd. 09/1962
 
153 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg/Wien: Zsolnay, 1927
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Der Deutsch-Balte Frank Thiess, der in erzählerischen, dramatischen und essayistischen Werken vielfältig die Fragen unserer Zeit deutete, wurde als Sohn eines Ingenieurs und späteren Stadtbaumeisters am 13. März 1890 auf dem Gut Eluisenstein bei Üxküll in Livland geboren. Er studierte an den Universitäten Berlin und Tübingen und promovierte 1913. Für kurze Zeit war er Schauspielschüler am Lessingtheater in Berlin, ehe er sich literarisch-journalistischen Aufgaben zuwandte und zunächst in der außenpolitischen Redaktion einer großen Berliner Tageszeitung, dann als Dramaturg und Regisseur in Stuttgart, als Theaterkritiker an einer Hannoverschen Zeitung und schließlich als freier Schriftsteller wirkte. Seine virtuos entworfenen Romane zeichnen sich durch eine sensible Einfühlung in psychologische und erotische Probleme aus. Unter ihnen fanden besondere Verbreitung der Roman der Geschwisterliebe «Die Verdammten», der Ehebruchsroman «Katharina Winter» sowie die Romane «Der Leibhaftige», «Der Zentaur», «Der Tod von Falern», «Die Straßen des Labyrinths», «Geister werfen keine Schatten» und «Angelika ten Swaart». Die akademische Jugend im Schatten des herannahenden Ersten Weltkrieges ist Gegenstand seines vielgelesenen Romans «Stürmischer Frühling» (rororo Nr. 62). «Der Weg zu Isabelle» schildert die Liebe eines reifen Mannes zu seiner vermeintlichen Tochter (rororo Nr. 148). Als Kulturkritiker hat Frank Thiess in vielen Werken den Zusammenprall von Epochen und Lebensformen, aber auch den Werdeprozeß starker Persönlichkeiten unübertrefflich festgehalten, so in den Werken «Das Reich der Dämonen», dem Roman der byzantinischen Welt, «Tsushima», dem Roman der berühmten Seeschlacht (rororo Nr. 114/ 115) und in seinen Caruso-Büchern «Neapolitanische Legende» und «Caruso in Sorrent». Frank Thiess lebt heute in Darmstadt. Er ist Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz sowie Mitglied des Deutschen Pen-Zentrums (Bundesrepublik). 1955 wurde ihm das «Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik» und die «Joh. Heinr. Merck-Ehrenurkunde» der Stadt Darmstadt verliehen, außerdem wurde er von der International Mark Twain Soc. zum «Knight of Mark Twain» ernannt. Zum sechzigsten Geburtstag des Dichters erschien 1950 eine Sammlung ihn würdigender Beiträge führender deutscher Schriftsteller unter dem Titel «Frank Thiess, Werk und Dichter».
Inhalt: Melodie und Traum der Kindheit und die Schwermut ihres unaufhaltsamen Entgleitens hat Frank Thiess in dem hier vorliegenden Werk eingefangen und den Schmelz scheuer erster Liebe. Er versetzt uns in eine blühende Ferienlandschaft, wo Knaben und Mädchen in unbefangener Keuschheit die Kräfte des Wachsens erfahren - eine Landschaft, über der noch ein Abglanz des Paradieses liegt und schon der zarte Schatten baldigen Verlustes.
Literatur über Frank Thiess:
  • L. Langheinrich: F. Th., Bild eines deutschen Dichters, 1933.
  • F. Th., Werk und Dichter. 32 Beiträge zur Problematik unserer Zeit, hg. v. R. Italiaander, 1950.
  • E. Sander: Tempo rubato. F. Th. u. die Sprache, 1950.