Autor Rezzori, Gregor von (Gregor d'Arezzo) rororo #426
  Rumänien
Titel Männerfibel
   
   
Umschlaggestaltung Buchholz, Jan
Hinsch, Reni
rororo Taschenbuch Ausgabe 426
  mit 24 Zeichnungen des Verfassers
Auflage(n) 1.-35. Tsd. 06/1961
80. Tsd. 1965
 
251 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1955
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Gregor von Rezzori wurde am 13. 5. 1914 in Czernowitz, Bukowina, geboren, gibt aber als seine eigentliche Heimat das Phantasieland Maghrebinien an, das ihn berühmt machte. Er besuchte die Gymnasien in Kronstadt, Czernowitz und Fürstenfeld/Steiermark, verließ sie aber vorzeitig, wie später auch die Bergwerks-Hochschule und die Wiener Universität. Anfang der dreißiger Jahre mußte er in Rumänien seine Militärzeit abdienen und blieb dann noch vier Jahre als Zeichner in Bukarest. In Wien wollte er Malerei studieren, erkannte aber bald, daß er «die fruchtbaren Jahre einer möglichen Ausbildung» versäumt habe. 1938 ging er nach Berlin, schrieb ein Jahr darauf für die Zeitschrift «Dame» unter Pseudonym seinen ersten Roman, dem in der «Berliner lllustrirten» zwei Fortsetzungsromane folgten. Nach dem Kriege arbeitete er vor allem für den Rundfunk. Hier erzählte er zuerst seine «Maghrebinischen Geschichten», die 1953 als Buch erschienen, und deren Gesamtauflage inzwischen auf das 200. Tausend zugeht. Neben diesen tolldreisten Lügengeschichten (rororo Nr. 259) verdanken wir seiner Erzählkunst den ironischen Berlin-Roman «Oedipus siegt bei Stalingrad» und den stilistisch glanzvollen, gedanken- und espritreichen Roman «Ein Hermelin in Tsdiernopoh, für den er 1959 mit dem Berliner Fontane-Preis ausgezeichnet wurde. Dieses Werk wurde ins Kroatische, Dänische, Italienische, Spanische, Französische und Englische übersetzt und erschien auch mit großem Erfolg in Amerika. Rezzoris Prosa hat in der modernen deutschen Literatur nichts Vergleichbares. Sie funkelt und glitzert, und was bei oberflächlicher Lektüre als böse Ironie oder zynischer Pessimismus erscheinen mag, erweist sich bei sorgfältigem Lesen als eine Variation der Gesellschaftskritik, die um so wirkungsvoller ist, je mehr sie sich von den üblichen Angriffen einer Klasse gegen die andere unterscheidet.
Inhalt: Auch die hier vorliegenden spaßig-frivolen Lehrstücke werden von keiner Ideologie versauert. Es sind liebenswürdige und gehaltvolle Causerien, in denen die Herren der Schöpfung so schonend wie unerbittlich ihres falschen Nimbus' und ihrer törichten Illusionen über die Frauen entkleidet werden. Aber indem der Autor den Männern scheinheilig Ratschläge erteilt, legt er die Verwaltung seiner amüsanten Umgangsregeln in zartere Hände.