Autor | Sartre, Jean-Paul | ![]() |
Frankreich | Nobelpreis 1964 | ||
Titel | Die Fliegen Die schmutzigen Hände | |
Les mouches Les mains sales | ||
Übersetzung | Baerlocher, Gritta Rechel-Mertens, Eva | |
Umschlaggestaltung | Rebhuhn, Werner | |
rororo Taschenbuch Ausgabe | 418 | |
Auflage(n) | 1.-50. Tsd. 05/1961 155. Tsd. 09/1966 188 Seiten | |
dt. Erstausgabe | Reinbek: Rowohlt, 1948, 1949 | |
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Jean-Paul Sartre, der bedeutendste und aktivste Vertreter des modernen Frankreich, wurde am 21. 6.1903 als Sohn eines Marineoffiziers in Paris geboren. Er besuchte die Ecole Normale Superieure und übernahm zunächst Lehrämter an Gymnasien in Le Havre, Laon und Paris. Seine ersten Veröffentlichungen waren psychologische Studien über die Einbildungskraft und die Welt des Gefühls. Kritische Essays in der «Nouvelle Revue Francaise», die später in verschiedenen Bänden gesammelt wurden, machten seinen Namen bekannt. In dem Roman «Der Ekel» (1938) und dem Erzählungsband «Die Mauer» (1939) beschäftigte er sich bereits mit den Problemen, die er später, 1943, in seinem grundlegenden wissenschaftlichen Hauptwerk «Das Sein und das Nichts» endgültig philosophisch formulierte: Das Ausgesetztsein des Menschen und seine Verurteilung zur totalen Freiheit und zur totalen Verantwortung. Während dieser Zeit arbeitete er, aus deutscher Kriegsgefangenschaft entlassen, auch für die Widerstandsbewegung. Seine zahlreichen nach dem Kriege veröffentlichten dramatischen, epischen und essayistischen Werke dienen der Ausdeutung und Erweiterung des philosophischen Gebäudes. Hierzu gehört auch die große Roman-Tetralogie «Die Wege der Freiheit», deren einzelne Bände «Zeit der Reife», «Der Aufschub», «Der Pfahl im Fleische» und «Die letzte Chance» heißen. Außerdem entstanden ein erzählendes Drehbuch «Das Spiel ist aus» (1947; rororo Nr. 59), das von Jean Delannoy zu einem Meisterwerk verfilmt wurde, und eine Reihe von Theaterstücken, deren dramatische Intensität und thematischer Tiefgang Sartre zu einem der meistgespielten Autoren unserer Zeit machen: «Bei geschlossenen Türen» (1944), «Die ehrbare Dirne» (1946), «Tote ohne Begräbnis» (1947), «Der Teufel und der liebe Gott» (1951), «Kean» (1953), «Nekrassow» (1955) und «Die Eingeschlossenen (1959). Inhalt: Die beiden hier vorgelegten Stücke, die zu den bedeutendsten des Autors gehören, wurden 1942 («Die Fliegen») und 1948 («Die schmutzigen Hände») geschrieben. In dem ersten Drama, mit dem Sartre die Franzosen zum Widerstand aufrüttelte, setzt Sartre sich in der antiken Einkleidung des Orestes-Mythos mit dem zentralen Problem der Freiheit auseinander. In dem anderen weiß er an erschütternden Gestalten die Anfechtbarkeit politischer Ideologien und die Fragwürdigkeit menschlicher Entscheidungen darzustellen. Es sind zwei Stücke, deren Gültigkeit sich über die Zeit hinaus, die ihr Anlaß war, bewahrt hat und weiter bewahren wird. |