188 Seiten
Inhalt: Der hier vorliegende Roman erschien zuerst 1938 unter dem Titel «Black Narcissus». Er machte den Namen seiner Autorin weithin bekannt, wurde dramatisiert und mit Deborah Kerr, Jean Simmons und Sabu hervorragend verfilmt. In einer der Zivilisation fernen Gegend unter den majestätischen Schneegipfeln des «Thrones der Götter» richten fünf englische Ordensschwestern, die der Landesfürst gerufen hat, in einem alten Palast eine Schule und ein Krankenhaus ein. Wo einst der Harem untergebracht war, versuchen die Schwestern nun mit idealistischer Begeisterung, Werke christlicher Nächstenliebe zu tun. Aber Land und Umstände sind ihnen nicht günstig. Der unablässige, duftgeschwängerte, zehrende Bergwind wandelt unmerklich das Denken und Fühlen der Menschen, die hier nicht heimisch sind. Der einzige Europäer, der englische Verwalter, ohne dessen Beistand die Schwestern hilflos sind, ist dem Zauber Indiens verfallen und steht ihrem Eindringen feindlich gegenüber. Auch verwirrt er sie, und als der Sohn des Fürsten, ein unbefangen anziehender Jüngling, in die Schule aufgenommen wird, weckt das Dasein der beiden Männer Liebe, Eifersucht und Intrigen. Längst vergessen geglaubte Wünsche und Erlebnisse erregen die Schwestern und verwirren die Einfachheit des klösterlichen Lebens. Übersteigerte Hilfsbereitschaft bringt schließlich die Eingeborenen gegen die Schwestern auf, und ein Jahr nach ihrer Ankunft müssen sie wieder abziehen. Das rätselhafte Wesen Indiens hat sich stärker gezeigt. Rumer Godden hat die Emotionen und Arome dieser subtilen Geschichte mit großer Kunst dargestellt und bewegend geschildert, wie sich das Netz der Widrigkeiten langsam über den Schwestem zusammenzieht.