Autor Hougron, Jean rororo #404-405
  Frankreich
Titel Asiatische Nächte
  Les asiates
Übersetzung Kauer, Edmund Th.
Umschlaggestaltung Weingärtner, Marianne
rororo Taschenbuch Ausgabe 404-405
   
Auflage(n) 1.-35. Tsd. 03/1961
65. Tsd. 1965
 
420 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg/Wien: Zsolnay, 1958
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Der 192} in Caen geborene Romancier Jean Hougron gilt heute als einer der interessantesten und zugleich erfolgreichsten französischen Autoren der jüngeren Generation. Er absolvierte zunächst das Philosophiestudium. Der Indochina-Krieg verschlug ihn nach Vietnam, Burma, Malaya, Siam und Madagaskar. Hier sammelte er die Eindrücke für Landschaft und Menschen seiner Bücher. Für seinen Indochina-Roman «Soleil au ventre» («Das Mädchen von Saigon», rororo Nr. 212), die Geschichte des in den Tropenkrieg geratenen französischen Arztes Georges Lastin und seiner Liebe zu der rätselhaften und verführerischen Annamitin My-Diem wurde Hougron der Große Preis der Academie Francaise verliehen. Sein Roman «Tu recolteras la tempete» («... wird Sturm ernten») lüftet das Dunkel über Lastins Vergangenheit: seine Ehe mit der Annamitin Lee zerbrach, als ihr Bruder ein Attentat auf die Franzosen verübte und Lastin ihn in Notwehr töten mußte. Auch sein nächster Roman «Mort en Fraude» («Es begann in Saigon», rororo Nr. 258) führt nach Indochina. Er schildert die abenteuerliche Geschichte eines französischen Devisenschmugglers, der sich zum großzügigen Organisator und Retter eines dem Untergang geweihten Dorfes entwickelt. Mit Daniel Gelin wurde das Werk von Marcel Camus erfolgreich verfilmt. Daniel Gelin spielt neben Bernard Blier auch eine Hauptrolle in der Verfilmung des hintergründigen, in der französischen Provinz spielenden Romans «]e reviendrai à Kandara» («Ein Schatten auf dem Dach», rororo Nr. 371).
Inhalt : In diesem großangelegten Liebesroman aus Indochina, der zuerst unter dem Titel «Les Asiates» veröffentlicht wurde, entfaltet Jean Hougron mit der Geschichte des Zollbeamten Bressan und seiner Frau Francoise ein farbenprächtiges Panorama fernöstlichen Lebens, in dem zugleich fast ein halbes Jahrhundert französischer Kolonialgeschichte bis zur Gegenwart sichtbar wird. Bressan ist ein Liebhaber der Liebe, der sich allmählich zum Asiaten wandelt und etliche Konkubinen hält, während seine Frau nach den Enttäuschungen der ersten Ehezeit in einer heftigen Leidenschaft Glück und den Schmerz des Verlustes erfährt. Wie Hougron die vielfältigen Schicksale der Eheleute, der Söhne Bressans, der eingeborenen Konkubinen und ihrer Kinder ebenso intim wie allgemeingültig verknüpft, wie er den gewaltigen historischen Prozeß in privaten Ereignissen spiegelt, das weist ihn wiederum als einen Meister exotischer Stoffe aus.