Autor Varé, Daniele rororo #372
  Italien
Titel Palma
  Palma
Übersetzung Winiewicz, Lida
Umschlaggestaltung Kausche-Kongsbak, Eva
rororo Taschenbuch Ausgabe 372
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 08/1960
60. Tsd. 1962
 
161 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg/Wien: Zsolnay, 1956
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Der 1880 als Sohn eines ehemaligen Justizministers in Rom geborene und 1956 daselbst verstorbene Daniele Vare war Jahrzehnte hindurch im diplomatischen Dienst. 1907 wurde er der Botschaft in Wien zugeteilt, 1912 bis 1920 war er erster Legationssekretär in Peking. 1920 wurde er Mitglied der politischen Sektion des Völkerbundssekretariats, 1926 Gesandter in Luxemburg und vorübergehend in London, 1927 bis 1932 in China, später in Dänemark. Nach einigen schriftstellerischen Frühwerken, einer Geschichte Englands und einer venezianischen Fabel «Der Ruf des Dogen» machte ihn sein autobiographisches Werk «Der lachende Diplomat» (rororo Nr. 241/242) weithin bekannt. Auch in dem folgenden Buch «Daniele in der Diplomatengrube» (rororo 269) schüttete der weltmännische Lebens- und Schreibkünstler eine Fülle amüsanter Beobachtungen und funkelnder Anekdoten aus. Zusammen mit «Abschied von den Königen» und seinen römischen Erinnerungen, «Die Schatten der spanischen Treppe», gehören diese Bände mit ihrem liebenswürdigen Charme und ihrer geistvollen Ironie zu den besten Stücken europäischer Memoirenliteratur. Großen Erfolg hatte auch Vares in China spielende, das Leben in Peking als farbigen Erzählstoff ausbreitende Trilogie «Der Schneider himmlischer Hosen», «DasTor der glücklichen Sperlinge» und «Der Tempel der kostbaren Weisheit» (rororo Nr. 98, 132 und 171). In diesen Chroniken der Liebes- und Ehegeschichte zwischen einem jungen europäischen Schriftgelehrten und der schönen Kuniang erschließt sich uns die Welt Chinas mit all ihrem rätselvollen Zauber.
Inhalt: In dem hier vorliegenden Werk erzählt Vare die seltsamste Mission seines Lebens. Vor seiner Abreise von Genua nach dem Fernen Osten versprach er einem leichtlebigen italienischen Aristokraten, dessen eigenwillig-anmutiger Tochter in China ein altes Familienschmuckstück zu überbringen. Palma erobert alsbald das Herz ihres väterlichen Freundes, doch auf der Suche nach ihrer unbekannten chinesischen Mutter wird ihr die Begegnung mit dem Herzog von Joyeuse zum Schicksal. Je farbiger sich China und seine Bewohner abzeichnen, desto dunkler und verwirrender wird das Geheimnis, das Palma umgibt. Chinesen und Europäer, Aristokraten und Kulis, Schauspieler, Diplomaten, Kinder und Hunde säumen den abenteuerlichen Weg des Mädchens. Die lässige Heiterkeit der Erzählkunst aber und der Hauch asiatischer Lebensweisheit reihen auch dieses Werk unter die schönsten Zeugnisse, die die Berührung zwischen westlicher und östlicher Welt seit Lafcadio Hearn hervorbrachte.