Autor Schneider, Reinhold rororo #324
  Deutschland
Titel Das Leiden des Camoes
   
   
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 324
  mit einem Nachwort des Autors
Auflage(n) 1.-40. Tsd. 09/1959
 
146 Seiten
dt. Erstausgabe Köln: Hegner, 1930
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Der bedeutende katholische Dichter, Essayist und Historiker Reinhold Schneider wurde 1903 in Baden-Baden geboren. Nach dem Schulbesuch und einer kaufmännischen Lehre führte ihn eine Reise 1928/1929 nach Portugal. Hier erhielt er Anregungen, die seinen weiteren Wäg entscheidend beeinflußten. Auch Reisen in Italien, Spanien, Frankreich und später England wurden wichtig für sein Werk. Längere Zeit wohnte er in Potsdam; 1938 zog er nach Freiburg im Breisgau, wo er bis zu seinem Tode 1958 lebte. Im Zweiten Weltkrieg wurde sein reiches und vielseitiges Schaffen durch ein Publikationsverbot unterdrückt; doch verbreitete er seine religiösen Schriften nun illegal. Dafür wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt. Nach dem Krieg verliehen ihm die Universitäten Freiburg und Münster das Ehrendoktorat. 1948 erhielt er den Droste-Preis, und 1953 wurde dem unerschrockenen «Helfer Ungezählter inmitten der Barbarei» die Friedensklasse des Ordens Pour le merite verliehen. 1956 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Reinhold Schneider hat sich immer wieder in Essays, tiefschürfenden Untersuchungen und historischen Romanen mit «Gestalten, Bildern und Werten in der Geschichte» beschäftigt, wie der Untertitel seiner 1940 veröffentlichten, siebenundvierzig Aufsätze umfassenden Sammlung «Macht und Gnade» lautet. Macht und Gnade sind Schlüsselworte seines ganzen Werkes, dessen Weite und Intensität von dem Spannungsfeld zwischen Geschichte und Glauben, zwischen weltlichem und geistlichem Anspruch bestimmt wird. Unter diesen Aspekten stellte er den Philosophen Fichte in «Der Weg zur Nation», 1932 und «Die Hohenzollern», 1933, dar; sie leiteten ihn auch bei seiner Arbeit über Gesetz und Größe der britischen Macht in «Das Inselreich», 1936, in der profunden, dichterischen Historie «Las Casas vor Karl V.», 1938, in seinen zahlreichen Novellen, Porträts und Biographien aus vielen Jahrhunderten europäischer Geschichte und in seinen Gedichten.
Inhalt: Das vorliegende Werk gehört zusammen mit der Biographie «Philipp der Zweite», 1931, zu den großen Arbeiten, die den Autor bekannt machten. Es erschien schon 1930. Mit Meisterhand zeichnet Schneider das abenteuerliche Lebensbild des portugiesischen Nationaldichters Camoes, und zugleich beschwört er noch einmal «Untergang und Vollendung des portugiesischen Reiches», das im 16. Jahrhundert seinen größten Glanz entfaltete, ehe es zerbrach. Portugals Niedergang riß auch seinen Dichter mit; aber sein Werk hat den Sturz überdauert und die Kraft, die von ihm ausgeht, wirkt nach im Werk seines Biographen.
Literatur: H. U. v. Balthasar: «Reinhold Schneider, sein Weg und Werk», 1953.