Autor Hamsun, Knut (Knud Pedersen) rororo #316
  Norwegen | Nobelpreis 1920
Titel Gedämpftes Saitenspiel
   
Übersetzung Sandmeier, Julius
Angermann, Sophie
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 316
   
Auflage(n) 1.-40. Tsd. 07/1959
50. Tsd. 1962
 
150 Seiten
dt. Erstausgabe München: List, 1910
|
Am 4. August 1959 wurde Knut Hamsun in dem norwegischen Dorf Lom im Gudbrandsdal in bäuerlich armseligen Verhältnissen geboren. Als er am 19. Februar 1952 im Alter von 92 Jahren starb, hinterließ er ein Werk, das ihn nicht nur als Norwegens größten Erzähler, sondern als einen der größten Dichter seiner Epoche ausweist und ihm 1920 den Nobelpreis eintrug. Die ersten 30 Jahre seines Lebens führte er ein abenteuerliches Landstreicherdasein als Handlungsgehilfe, Hausierer, Schuhmacher, Straßenarbeiter, Volksschullehrer und Fischer. Zweimal zog es den Unsteten nach Amerika, wo er sich als Holzfäller und Straßenbahnschafjner durchschlug. Er kehrte enttäuscht in seine Heimat zurück. Schon sein erster Roman «Hunger» (1890), der sofort Aufsehen erregte, kündigte ein ungestümes, einsames Genie an, das sich 2 Jahre später mit dem «in einer ruhelosen Zeit der Wanderschaft, der Verliebtheit und der Armut geschriebenen» Ecce-Homo-Roman «Mysterien» (rororo Nr. 7) bestätigte. 1893 bis 1896 lebte Hamsun in Paris, und zwischen 1902 und 1904 bereiste er Rußland und die Türkei. Doch so weit ihn sein Fernweh auch trieb, er hing vor allem an seiner norwegischen Heimat und lebte seit 1918 auf seinem Gut Nörholmen bei Grimstad. Er war ein zivilisationsfeindlicher Naturromantiker, ein antibürgerlicher Aufrührer, ein Mann, der starrsinnig hassen und sanftmütig lieben konnte, ein Dichter, der die Schönheit und die Grausamkeit, die Hilflosigkeit und die Kraft menschlicher Kreatur in immer neuen, vom Leben überquellenden Romanen und in einer Fülle unvergeßlicher Gestalten zu beschwören vermochte. Werke wie «Hunger» (rororo Nr. 315), «Mysterien», die Trilogie «Der Wanderer», die «Segelfoß»-Romane («Die Stadt Segelfoß», rororo Nr. 317), «Segen der Erde», das Gegenstück, die Trilogie «Landstreicher» und «Der Ring schließt sich» sind in den Bestand der Weltliteratur eingegangen. In seinem Ruch «Auf überwachsenen Pfaden» gab der greise Hamsun ein erschütternd menschliches, über das Persönliche hinaus gültige Bild tragischen Alterns.
Inhalt: «Gedämpftes Saitenspiel» ist der mittlere, selbständige Rand der Trilogie «Der Wanderer», zu der noch «Unter Herbststernen» und «Die letzte Freude» gehören. Es ist eine wundersam zarte und wehmütige Liebesgeschichte, ein geheimnisvolles Gespinst aus Leidenschaft, Landschaft und Jahreszeit. Der Gelegenheitsarbeiter Knut Pedersen liebt die Frau des Kapitäns Falkenberg, die in einer glücklosen Ehe lebt und mit einem Ingenieur ihres Mannes durchgeht. Knuts Liebe jedoch bleibt vergeblich. Er kann die Zuneigung der Frau nicht erringen. Der Ingenieur aber wird ihrer überdrüssig, und als sie daran zugrunde geht, hält es Knut nicht mehr auf dem Hof des Kapitäns, wo alles an sie erinnert. Er sucht die Einsamkeit der weiten Forste von Trovatn auf, um zu vergessen.