Autor Galsworthy, John rororo #297
  Großbritannien | Nobelpreis 1932
Titel Blühende Wildnis
  Flowering wilderness
Übersetzung Schalit, Leon
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 297
  zweiter Band der "Cherell-Chronik"
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 02/1959
 
2014 Seiten
dt. Erstausgabe Wien: Zsolnay, 1932
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Der 1867 in Coombe/Surrey geborene und 1933 in London gestorbene Nobelpreisträger hat mit seinen berühmten Trilogien «Forsyte-Saga»(«Der reiche Mann» rororo Nr. 45, «In Fesseln» rororo Nr. 123, «Zu vermieten» rororo Nr. 124), «Moderne Komödie» («Der weiße Affe» rororo Nr. 165, «Der silberne Löffel» rororo Nr. 166, «Schwanengesang» rororo Nr. 166a), und «Cherrell-Chronik» («Ein Mädchen wartet» rororo Nr. 27, dem hier vorliegenden Band «Blühende Wildnis» rororo Nr. 297 und «Über den Strom» rororo Nr. 298) ein überzeugendes Bild englischen Wesens und Lebens vor und nach der Jahrhundertwende geschaffen. Er war zunächst Advokat, ehe er sich zur schriftstellerischen Laufbahn entschloß und rasch durch seine Dramen und Romane berühmt wurde. Mit naturalistischer Treue strebt Galsworthy eine objektive Menschendarstellung an, hinter der freilich leuchtend die Ideale des Gentleman und der Lady sichtbar werden. Ein hohes, untadeliges Gesellschaftsethos liegt seinen realistischen Romanen zugrunde. Auf der ganzen Welt gelesen, gilt er noch heute als der bedeutendste Schilderer des traditionellen England.
Inhalt: Dieser Band setzt die Cherrell-Chronik fort. Dinny Cherrell, das «wartende Mädchen» mit dem eigenwilligen, großen Herzen, die moderne junge Engländerin aus alter Familie, beginnt den zum Außenseiter gewordenen Wilfrid zu lieben, dem der Erste Weltkrieg alle herkömmlichen Bindungen verdächtig machte und der als Poet und unnachsichtiger Kritiker der Zeit ein Leben ständigen Aufbruchs führt. Der Buhelose verzichtet jedoch auf eine Bindung. Die beiden Liebenden trennen sich. Wilfrid geht wieder in den Orient, damit Dinny nicht an ihm scheitere. Diese bewegende und zugleich weise Liebesgeschichte hat Galsworthy in die breit angelegte Familienchronik verwoben. Thomas Mann, der Galsworthy den deutschen Lesern wiederholt nahebrachte, äußerte sich über ihn und sein Werk: «Ich werde die Bekanntschaft mit dem dichterischen Historiker des englischen Bürgertums immer als einen Gewinn ersten Ranges betrachten.»
Literatur über Galsworthy in deutscher Sprache:
  • K. Schrey, J. G. und die besitzenden Klassen Englands, 1917
  • F. C. Steinermayr, Der Werdegang von J. G.'s Welt- und Kunstanschauung, «Anglia» 49/50, 1925
  • L. Schalit, J. G., 1928
  • E. Leinert, Victorianismus bei G., Diss. Marburg 1930
  • W. Heraucourt, Die Darstellung des englischen Nationalcharakters in I. G.'s «Forsyte-Saga», 1933
  • J. Kroener, Die Technik des realistischen Dramas bei Ibsen und G., 1935
  • W. Schmitz, Der Mensch und die Gesellschaft im Werke J. G.'s, Diss. Köln 1936
  • G. Gese, G. als sozialer Kritiker und Reformer, Diss. Greifswald 1938 / O. Funke, Wege und Ziele, 1945.