Autor Amado, Jorge rororo #296
  Brasilien
Titel Tote See
  Mar Morto
Übersetzung Bäuning, Herbert
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 296
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 02/1959
 
219 Seiten
dt. Erstausgabe Berlin: Volk und Welt, 1959
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Jorge Amado wurde 1912 im brasilianischen Staat Bahia auf einer Kakao-Plantage geboren. Hier erhielt er seinen ersten Unterricht. Bald aber übersiedelte er in die Hauptstadt Bahia. Mit dreizehn Jahren entwich er aus der Schule und wurde Landarbeiter. Bereits zwei Jahre später druckte eine Zeitung seine ersten schriftstellerischen Versuche. Von 1930 bis 1937 schrieb er die sechs Romarte seines Bahia-Zyklus, die den jungen Autor als einen der kräftigsten und eindringlichsten Schilderer des Lebens einfacher Menschen weit über die Grenzen Brasiliens berühmt machten: «Das Land des Karnevals', «Kakao», «Schweiß», «Jubiaba», «Tote See» und «Herren des Strandes». Amado gehörte in den folgenden Jahren der brasilianischen Volksfront an, wurde wegen dieser Aktivität wiederholt verhaftet und mußte 1941 nach Argentinien fliehen. Hier schrieb er das «ABC des Castro Alves», ein Werk, in dem er diesen Vorkämpfer der Sklaven-Befreiung verherrlichte. 1942 kehrte er nach Brasilien zurück und begann einen neuen Roman-Zyklus, von dem bisher die Bände «Grausames Land», «Das Land der goldenen Früchte» und «Die Auswanderer von Sao Franzisco» vorliegen. 1945 wurde Amado zum Abgeordneten des brasilianischen Parlaments gewählt, doch zwangen ihn die Verhältnisse unter der Diktatur des Generals Dutras, das Land 1948 erneut zu verlassen. Er emigrierte diesmal nach Europa und lebt heute in Frankreich, Italien und der Tschechoslowakei. In den Werken dieses sozialen Anklägers vereinen sich Realismus und Romantik zu einem farbigen und eindringlichen Stil. Sie sind in 24 Sprachen übersetzt worden. Einige wurden verfilmt.
Inhalt: Im vorliegenden Band führt uns Amado in die Hafenstadt Bahia. Er erzählt von dunkelhäutigen Schiffern, die mit flinken Frachtseglern die klippenreiche See befahren, von alten Segelflickern und Vagabunden, von jungen Mädchen und frühen Witwen. Er berichtet von den Messerstechereien der Männer und von der Liebe im offenen Boot unter dem weiten, nächtigen Himmel Er beschwört den naiv-poetischen Zauber der fremdartigen Riten und Legenden, in denen diese Menschen Not und Kargheit ihres Daseins vergessen und überwinden; und er weiß die Märchen von der Meeresgöttin Iemanjá lebendig zu machen, in deren Armen das Leben jedes Schiffers endet.