Autor Busch, Wilhelm rororo #288
  Deutschland
Titel Max und Moritz
und andere Bildgeschichten
   
   
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 288
  Nachwort von Friedrich Bohne
Auflage(n) 1.-60. Tsd. 1962
 
[176] unpaginierte Seiten
dt. Erstausgabe München: Braun & Schneider, 1865
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Wilhelm Busch - Maler, Zeichner, Dicht er und Philosoph - wurde am 15. April 1832 in Wiedensahl nahe Stadthagen bei Hannover geboren. Zunächst besuchte er die Polytechnische Schule - die heutige Technische Hochschule - Hannover, um Maschinenbauer zu werden. Eine immer stärker zutage tretende künstlerische Begabung bewirkte 1851 einen Berufswechsel. Er studierte an den Kunstakademien Düsseldorf, Antwerpen und München. Für den Maler Busch wurden die niederländischen Eindrücke, besonders die Werke von Trans Hals und Adriaen Brouwer, entscheidend, doch seine auf ursprüngliche und problemlose Wiedergabe menschlichen Tuns und Treibens abzielende Kunst konnte sich in einer Zeit der Historienmalerei nur schlecht entfalten. Im Künstlerverein «Jung-München» erntete er nach vielen Fehlschlägen seine erste Anerkennung durch seine Beiträge zu den Kneipzeitungen und zum Karikaturenbuch. Seit dem Jahre 1859 hatte er als Mitarbeiter der «Fliegenden Blätter» und der «Münchener Bilderbogen» wachsende Erfolge zu verzeichnen. Berühmt machte ihn die 1865 erschienene hier wieder gegebene Bildergeschichte «Max und Moritz». Weitere Buchveröffentlichungen zeichneten sich samt und sonders durch die verblüffende Einheit von witzig-simplem Versreim, vereinfachender Konturzeichnung und hintergründiger, oft pessimistischer und resignierender Weisheit aus. Mit ihnen entlarvte er die Selbstgerechtigkeit, Scheinmoral und falsche Frömmigkeit seiner Zeit: «Der Heilige Antonius von Padua» (1870), «Die fromme Helene» (1872) (rororo Nr. 255), die Knopp-Trilogie «Abenteuer eines Junggesellen» (1875), «Herr und Frau Knopp» (1876), «Julchen» (1877) (rororo Nr. 256). Typisch für Buschs unübertreffliche Art und seine unvergängliche Volkstümlichkeit sind auch die in dem Band «Hans Huckebein» (rororo Nr. 188) zusammengefaßten Bildergeschichten Hans Huckebein der Unglücksrabe, Das Pusterohr, Das Bad am Samstagabend, Die kühne Müllerstochter, Der Schreihals, Die Prise. Als Lyriker trat Busch vor allem mit den beiden Gedichtbänden «Kritik des Herzens» und «Zu guter Letzt» hervor (rororo Nr. 257). 1878 zog sich Wilhelm Busch ganz in seinen Geburtsort zurück, wo er mit seiner verwitweten Schwester Fanny Nöldeke einen gemeinsamen Haushalt führte. Ihre drei Söhne Adolf, Hermann und Otto Nöldeke, für deren Erziehung und Ausbildung Wilhelm Busch gesorgt hatte, gaben nach seinem Tode das erste Erinnerungsbuch an ihren Onkel heraus. 1898 übersiedelte Busch mit seiner Schwester in das Pfarrhaus von Mechtshausen am Harz bei Hildesheim zu dem Neffen Otto Nöldeke und seiner Familie. Dort starb er am 9. Januar 1908. Er wurde auf dem Dorffriedhof begraben. Eine umfassende Sammlung seiner Originalwerke besitzt das Wilhelm-Busch-Museum zu Hannover, das von der Wilhelm-Busch-Gesellschaft betreut wird. Auch im Geburtshaus zu Wiedensahl befinden sich Originale und Erinnerungsstücke. Eine achtbändige Gesamtausgabe seiner Werke, von Otto Nöldeke herausgegeben, erschien erstmalig in den Jahren 1942 - 1944.
Literatur über Wilhelm Busch:
  • A. Vanselow: Die Erstdrucke und Erstausgaben der Werke von W. B., 1913;
  • H., A. und O. Nöldeke: W. B., 1909;
  • R. Dangers: W. B., sein Leben und sein Werk, 1930;
  • R. Dangers: W. B., der Künstler, 1937;
  • F. Novotny: W. B. als Zeichner und Maler, 1949;
  • H. Balzer: W. B.s Spruchweisheiten, 1956;
  • F. Bohne: W. B. Leben-Werk-Schicksal, 1958.