Autor Busch, Wilhelm rororo #257
  Deutschland
Titel Gedichte
Kritik des Herzens
Zu guter Letzt
   
   
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 257
  Nachwort von Friedrich Bohne
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 11/1957
115. Tsd. 01/1963
 
149 Seiten
dt. Erstausgabe München: Bassermann, 1874
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Wilhelm Busch, Maler, Zeichner, Dichter und Philosoph, ist der volkstümlichste Humorist Deutschlands. Er wurde am 15. 4. 1832 in Wiedensahl nahe Stadthagen bei Hannover geboren. Zunächst besuchte er die Technische Hochschule in Hannover, um Maschinenbauer zu werden. Aber die künstlerische Begabung verlangte rasch ihr Recht. Er studierte gegen den Wunsch seiner Eltern an den Akademien zu Düsseldorf, Antwerpen und München. Dem Maler und Koloristen von Bedeutung waren die niederländischen Eindrücke entscheidend, aber seine Kunst war zu ursprünglich für eine Zeit der Historien- und Genremalerei. Im Münchener Künstlerverein wurde er schließlich durch seine Karikaturen bekannt. Rasch machte ihn bei jung und alt seine Bilderfolge «Max und Moritz», die 1865 erschien, berühmt. Im Jahr darauf wurde er Mitarbeiter der «Fliegenden Blätter» und hatte mit seinen Veröffentlichungen dort seinen größten Erfolg. Daneben erschienen weitere Buchveröffentlichungen, die sich alle durch die verblüffende Einheit von witzig-simplem Versreim, vereinfachender Konturzeichnung und hintergründiger, oft pessimistischer und resignierender Weisheit auszeichneten. Mit ihnen entlarvte er die Selbstgerechtigkeit, Scheinmoral und falsche Frömmigkeit seinerzeit, in «Der heilige Antonius» (1870), «Die fromme Helene» (1872) (rororo Nr. 255) und der Tobias-Knopp-Trilogie «Abenteuer eines Junggesellen» (1875), «Herr und Frau Knopp» (1876) und «Julchen» (1877) (rororo Nr. 256). Typisch für Buschs unübertreffliche Art und seine unvergängliche Volkstümlichkeit sind auch seine in dem Band «Hans Huckebein» (rororo Nr. 188) zusammengefaßten Bildergeschichten Hans Huckebein - der Unglücksrabe, Das Pusterohr, Das Bad am Samstagabend, Die kühne Müllerstochter, Der Schreihals, Die Prise. Der Lyriker Busch sprach sich aus in den beiden Gedichtbänden «Kritik des Herzens» (1874) und «Zu guter Letzt» (1904), die in dem hier vorliegenden Band zusammengefaßt sind.
   1878 zog sich Busch ins Pfarrhaus seines Geburtsortes zurück und führte dort mit seiner verwitweten Schwester Fanny Nöldeke einen gemeinsamen , Haushalt. Hier sorgte er auch für die Erziehung und Ausbildung ihrer drei Söhne Adolf, Hermann und Otto, die nach seinem Tode das erste Erinnerungsbuch an ihren Onkel herausgaben. 1898 übersiedelte man in das Pfarrhaus von Mechthausen am Harz bei Hildesheim und lebte dort gemeinsam mit der Familie Nöldeke, bis Wilhelm Busch am 9. Januar 1908 starb. Er wurde auf dem Dorffriedhof unter einer hohen Fichte beigesetzt. Auf seinem Grabstein steht nur sein ewig lebendiger Name. In Hannover befindet sich das große Wilhelm-Busch-Museum, betreut von der Wilhelm-Busch-Gesellsdhaft. Hier ist der reiche Schatz seiner Originalwerke gesammelt. Teile seines Nachlasses finden sich auch im Geburtshaus zu Wiedensahl. Die achtbändige Gesamtausgabe seines Werkes gab Otto Nöldeke heraus. Sie erschien erstmalig in den Jahren 1942 —1944.
Literatur über Wilhelm Busch:
  • A. Vanselow: Die Erstdrucke und Erstausgaben der Werke von Wilhelm Busch, 1913;
  • R. Schaukal: Wilhelm Busch, 1905;
  • H., A. und O. Nöldeke: Wilhelm Busch, 1909;
  • H. Balzer: Wilhelm Buschs Wesen und Werk im Spiegel seiner Spruchweisheit, 1941;
  • F. Novotny: Wilhelm Busch als Zeichner und Maler, 1949;
  • R. Dangers: Wilhelm Busch, Bildergeschichten und Zeichnungen der Sammlung Wrede Hannover, 1928;
  • R. Dangers: Wilhelm Busch, sein Leben und sein Werk, 1930;
  • R. Dangers: Wilhelm Busch und Wiedensahl, 1932;
  • R. Dangers: Wilhelm Busch, der Künstler, 1937;
  • R. Dangers: Wilhelm Busch, der Bilder-Erzähler, 1949.