Autor Spoerl, Heinrich rororo #243
  Deutschland
Titel Der Gasmann
   
   
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 243
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 12/1957
100. Tsd. 09/1960
 
136 Seiten
dt. Erstausgabe München: Pieper, 1940
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Der am 8. 2. 1887 in Düsseldorf geborene und am 25. 8. 1955 am Tegernsee verstorbene' Autor zählt zu den volkstümlichsten Humoristen der deutschen Gegenwartsliteratur. Spoerls heitere Unterhaltungsromane hatten bei seinem Tode bereits eine Gesamtauflage von vier Millionen überschritten, und viele seiner Bücher waren auch als Filmkomödien große Erfolge. Spoerl studierte zunächst Jura und war dann von 1919-1937 in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt tätig. Danach lebte er viele Jahre in Berlin, und ließ sich schließlich am Tegernsee nieder. Für sein erstes, bereits sehr erfolgreiches Werk, den 1932 erschienenen Roman "Die Feuerzangenbowle", nahm er die stoffliche Anregung aus Schulerlebnissen des Sohnes, der inzwischen selbst mit unterschiedlichen Werken erfolgreicher Schriftsteller ist.
Inhalt: Der hier vorliegende, erstmals 1940 erschienene Roman, hat allein in Deutschland eine Auflage von weit über eine halbe Million Exemplare erreicht und wurde ebenfalls erfolgreich verfilmt. Spoerl erzählt hier die groteske Geschichte, die einem städtischen Beamten, einem Gasmann, eines Morgens im D-Zug widerfährt. Ein mysteriöser Herr, dem bei einem Liebesabenteuer im Schlafwagen der eigene Anzug abhanden gekommen ist, zwingt ihn, den seinen gegen einen Pyjama und einen märchenhaft hohen Scheck einzutauschen. Für den Gasmann Knittel beginnt mit diesem Erlebnis eine aufregende Zeit voller Überraschungen. Der neugebackene Lebemann gerät in Berlin in Konflikte, die sich erst vor den Schranken des Gerichts erstaunlich überraschend lösen. Knittels abenteuerlichen und kuriosen Wegen zu folgen, ist ein herzerfrischendes Leseerlebnis, dargeboten mit dem Humor eines lächelnden Kenners der Welt und der Menschen. Weitere erfolgreiche Werke Heinrich Spoerls: "Der Maulkorb" (1936), die Geschichte eines Staatsanwalts, dem der Alkohol einen Streich spielt; "Wenn wir alle Engel wären" (1936), die amüsant sich überkreuzenden Abenteuer eines strauchelnden Amtmanns im "Sündenbabel" Köln und seiner ebenfalls auf Abwege geratenen Gattin; "Die Hochzeitsreise" (1946), die Groteske einer kritischen Brautnacht. Erfolgreich waren auch Spoerls heitere Geschichten und Plaudereien aus dem Alltagsleben, wie "Man kann ruhig darüber sprechen" (1937) und die Bühnensatire "Die weiße Weste" (1946) mit dem Thema Korruption. Gemeinsam mit seinem Sohn Alexander schrieb Heinrich Spoerl den Roman "Der eiserne Besen" (1949), eine Nachkriegssatire, in der ein rheinischer Gendarmeriewachtmeister auf unglückliche Weise gegen sittliche Verrottung anzugehen versucht. Die fünf erfolgreichsten Romane des Autors stellte der R. Piper Verlag in München zu einer "Spoerl Kassette" zusammen, unter dem Sammeltitel "Es ist alles halb so schlimm", der über allen Werken dieses fröhlichen, den Kleinbürger lächelnd entlarvenden Erzählers als Motto stehen darf.