Autor | Colette, Sidonie-Gabrielle Claudine | ![]() |
Frankreich | ||
Titel | Chéris Ende | |
La fin de Chéri | ||
Übersetzung | Jacob, Hans | |
Umschlaggestaltung | Gröning, Karl jr. Pferdmenges, Gisela | |
rororo Taschenbuch Ausgabe | 229 | |
Auflage(n) | 1.-50. Tsd. 08/1957 93. Tsd. 1962 133 Seiten | |
dt. Erstausgabe | Wien: Zsolnay, 1927 | |
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Sidonie-Gabrielle Claudine Colette wurde als Tochter eines Offi am 28. Januar 1873 in St. Sauveur-en-Puisaye, Burgund, geboren. Alt sie am 3. August 1954 verschied, trauerte die Welt um eine große Dichterin. Mit ihrem Tode hatte - wie Marcel Proust es früh formulierte - «das menschlichste Herz der modernen französischen Literatur» zu schlagen aufgehört. Ihre erste Ehe, mit Henri Gautier-Vilhrs, einem Musikkritiker, Impresario und Schriftsteller, führte sie zur Zeit der Toulouse-Lautrec, Dehussy, der Sarah Bernhardt, des alternden Zola und des jungen Gide in die Kreise der Pariser literarischen Avant-Garde. Gemeinsam mit ihrem Gatten schrieb sie unter dem Pseudonym Willy ihre ersten Bücher um Claudine, eine Mädchengestalt mit autobiographischen Zügen, die bald auch auf der Bühne Verkörperung fand. So wandte sie sich denn auch nach ihrer Scheidung im Jahre 1906 dem Vaudeville zu, wurde Tänzerin und Schauspielerin und auf den Brettern des "Parisiana" wie denen der "Comedie Francaise" bald der erklärte Liebling der Pariser. 1912 führte ihre zweite Ehe, mit Henri de Jouv'enel, einem bedeutenden Publizisten, sie wieder der Literatur und dem Journalismus zu. In dieser Zeit entstanden vor allem auch jene Romane, die sie rasch als eine der größten StilkünstlerinnenFrankreichs weltberühmt machten, darunter die bekanntesten "L'Entrave", 1913 (Die Fessel, rororo Nr. 120), "Mitsou", 1916, Inhalt: Colettes "Cheri" (rororo Nr. 178), neben "Mitsou" Colettes berühmtester und weitestverbreiteter Roman, erzählte uns die leidenschaftliche Liebesgeschichte des jungen Cheri und der reifen Lea, die bei ihm die verlorene Jugend wiederzufinden hoffte. Die hier vorliegende Fortsetzung erzählt von "Cheris Ende". Die beiden Liebenden finden sich nach dem Ersten Weltkrieg in eine veränderte Welt versetzt, die keinen Platz mehr für zügellose Genießer und lasterhafte Müßiggänger hat. So muß denn an dem sich zunehmend mehr auswirkenden Altersunterschied nicht nur die Beziehung zwischen Cheri und Lea scheitern, sondern auch der Versuch Cheris, sich in die Ehe mit einer jüngeren Frau zu retten. Colettes unnachahmlicher Sinn für Atmosphäre und ihre souveräne Lebenskenntnis lassen dieses tragische Finale zu einem Meisterwerk werden, das, wie Jean Cocteau äußerte, an Stendhal und Flaubert erinnert. Literatur über Colette: Deutsch - W. Voigt, Colettes Werk und Leben (Diss. Jena 1935). \ |