Autor Miller, Henry rororo #227
  USA
Titel Lachen, Liebe, Nächte
  Nights of love an laughter
Übersetzung Wagenseil, Kurt
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 227
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 07/1957
100. Tsd. 02/1962
 
141 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1957
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Der am 26. Dezember r891 in New York geborene deutschstämmige, viel umstrittene Außenseiter der modernen amerikanischen Literatur, Henry Miller, wuchs in den Großstadtstraßen Brooklyns auf, trampte jahrelang ziel- und ruhelos durch die Staaten und ergriff die verschiedensten und absonderlichsten Berufe: Schneider, Personalchef einer Telefongesellschaft, Viehwärter, Journalist, Landstreicher, Rennfahrer und Konzertpianist. Bis zum Jahre 1928 entstanden Hunderte von Artikeln und Kurzgeschichten, die jedoch von den Redaktionen abgelehnt wurden. Neun lange Jahre gehörte Miller dann den Pariser Kreisen der «American Exiles» an. In der von Peter Naegoe herausgegebenen avantgardistischen Anthologie «Americans Abroad» (1932) erregte er erstmalig mit der auch im vorliegenden Band veröffentlichten Erzählung «Mademoiselle Claude» Aufsehen. Ein Jahr vorher hatte er sein viel umstrittenes erstes größeres Werk «Wendekreis des Krebses» abgeschlossen, ohne Hoffnung, dieses alle moralischen und formalen Maßstäbe zertrümmernde Werk jemals gedruckt zu sehen. Dem Wagemut eines Pariser Verlegers verdanken wir diese erste Buchveröffentlichung in englischer Sprache, der später ein weiteres romanhaft-autobiographisches Werk «Wendekreis des Steinbocks» sowie der Novellenband «Schwarzer Frühling» folgte. Mit diesen Werken sowie einem weiteren Bekenntnisroman «Plexus» und dem Bericht über eine Griechenlandreise «Der Koloß von Maroussi», wurde Henry Miller in den letzten Jahren auch in Deutschland bekannt. «The Oxford Companion to American Literature (Oxford University Press, New York)» äußert sich über den mit einem Großteil seiner Werke in Amerika unterdrückten Dichter wie folgt: «Seine Bücher sind wesentlich autobiographisch und drücken temperamentvoll seine egozentrische, anarchische Lebensanschauung aus und seine Suche nach dem intellektuellen und ästhetischen Abenteuer. Ihre kraftvolle, lyrische Prosa mischt Rabelais'sche Dialoge und Beschreibungen mit ausgedehnten Feststellungen über des Autors eigene Gefühle, Stimmungen und Oberzeugungen.» Führende Schriftsteller der Welt wie Sir Herbert Read, John Cowper Powys, T. S. Eliot, George Orwell und in Deutschland Ernst Jünger haben Miller als den Propheten der entfesselten Lebenslust und als den Apokalyptiker der modernen Zivilisation gefeiert. Henry Miller, der vor Jahren in der Künstlerkolonie Big Sure/Kalifornien endgültig seßhaft geworden ist, schloß eben ein neues großes, romanhaft-autobiographisches Werk ab, dessen Obersetzung im Rowohlt Verlag zur Zeit vorbereitet wird: «Big Sure und die Orangen von Hieronymus Bosch». Ein kleineres in sich abgeschlossenes Prosastück aus diesem umfangreichen Werk «Ein Teufel im Paradies», das bereits internationales Aufsehen erregte, wird demnächst in den rororo Taschenbüchern vorveröffentlicht.

INHALT: In den sechs hier erstmalig gesammelten Meistererzählungen Henry Millers erweist sich der Autor mit seiner Schilderung unbürgerlieher Schicksale und grotesker Situationen erneut als Erzähler von hinreißendem Temperament und als ein Verfechter ungehemmter Daseinsfreude.