Autor Caldwell, Erskine rororo #223
  USA
Titel Ein Haus im Hügelland
  A house in the uplands
Übersetzung Brehm, Doris
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 223
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 06/1957
 
148 Seiten
dt. Erstausgabe Zürich: Universum, 1952
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Der am 17. 12. 1903 als Sohn eines Wanderpredigers in Coweta Country (Georgia) geborene Autor ist neben dem seiner Generation angehörenden John Steinbeck einer der eindrucksvollsten sozialkritischen Realisten der zeitgenössischen amerikanischen Romandichtung und hat mit seinen umstrittenen Büchern eine Gesamtauflage von über zwanzig Millionen Exemplaren allein in USA erreicht. Caldwell, der wie auch Steinbeck, schon früh mit den unteren Schichten als Fabrikarbeiter, Baumwollpflücker, Koch, Kellner und Lohnkutscher in Berührung kam, macht sich in seinen von Wahrheitsfanatismus und einem oft dämonischen Humor erfüllten Romanen und Erzählungen zum Anwalt der Unterdrückten. Alle seine Werke sind Sittenschilderungen, die sich den gesellschaftlichen und moralischen Verfall wie die rassischen Mißstände im Süden der Staaten zum Thema nehmen und oft wegen ihrer freien Darstellung wütend angeprangert werden. Nach einer harten Jugend und abenteuerlichen Aufenthalten in Kuba und Mexiko studierte Caldwell etwa ein Jahr an den Universitäten von Virginia und Pennsylvanien, um sich dann als Journalist und Rundfunkreporter zu betätigen, später als Filmautor in Hollywood. Berichterstatter für Zeitungen war er 1938/39 in Spanien und der Tschechoslowakei, 1941 in der Sowjetunion, 1945 in China, der Mongolei und Turkestan. Seine hier gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen legte er in Reportagen nieder. Soziologische Studien über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen im Süden der Staaten gaben ihm Stoff für die Werke «Some American People» (193S) und «You Have Seen Their Faces» (1937). Ersten literarischen Ruhm und zugleich einen Welterfolg errang er mit seinem auch dramatisierten und verfilmten Roman über eine halbverhungerte, dahinvegetierende Farmerfamilie «DieTabakstraße» (1932). Thematisch verwandt, gleichfalls von der Not der Farmer berichtend, ist sein Roman «Gottes kleiner Acker», der zunächst wegen Unsittlichkeit unterdrückt werden sollte, schließlich aber in alle Sprachen übersetzt und kürzlich ebenfalls dramatisiert wurde. In die Abgründe des Seelischen dringt sein Werk «Der Wanderprediger» (1935), der die Geschichte eines diabolischen Sektierers erzählt, der primitive Dorffrömmigkeit zu Ausschweifungen ausnutzt. Sozialer und moralischer Verfall einer Familie und ihr Absinken ins Verbrechen, sind Gegenstand seines Romans «Opossum» (1948).

INHALT: Der hier vorliegende, erstmals 1946 unter dem Titel «A House in the Uplands» erschienene Roman, erzählt die Geschichte des gewaltigen Grady Dunbar, der dem Alkohol und dem Spiel verfallen, seine schöne Frau quält und betrügt, bis er schließlich sein verdientes Ende findet. Das Werk steigert sich zu einer erschütternden Anklage gegen die degenerierte Landaristrokatie im Süden der Vereinigten Staaten und zu einem Plädoyer für die von ihr unterdrückte schwarze Bevölkerung.

Weitere deutsch vorliegende Werke: «Ein heißer Tag» (Trouble in July, 1940), «Sonnenstadt ohne Sterne» (Tragic ground, 1944), «Gottes unfehlbare Hand» (The sure Hand of God, 1947), «Estherville» (Place called Estherville, 1949), sowie drei Kurzgeschichten «Christy Tuckers Ende» (deutsch 19S1).