Autor Polgar, Alfred (Alfred Polak) rororo #107
  Oesterreich
Titel Im Lauf der Zeit
   
   
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 107
  enthält einige Erstdrucke und Neufassungen
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 04/1954
63. Tsd. 07/1956
 
167 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1954 (dt. EA)
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Alfred Polgar wurde als Sohn eines Musikers in Wien geboren. Dort war er viele Jahre publizistisch tätig. 1925 übersiedelte er nach Berlin, wo er für die Wochenschriften »Weltbühne« und »Tagebuch« das Theater-Referat übernahm. Seine in einer ganz persönlichen Art geschriebenen von Geist blitzenden Kritiken sammeln vier in den Jahren 1928-1932 erschienene Bände: »Kritisches Lesebuch«, »Stücke und Spieler«, »Noch allerlei Theater« und »Stichproben«. Sein eigenes, von Valentin Katajew angeregtes Stück »Die Defraudanten« wurde 1932 von der Berliner Volksbühne uraufgeführt. Für das Theater schrieb er ferner den witzigen Einakter »Talmas Ende« und, mit Egon Friedell viele satirische Szenen [»Soldatenleben im Frieden«, »Der Freimann«, »Goethe« u. a.]. Vor allem aber entstand allmählich in Polgars hintergründigen Glossen, Skizzen und short stories in den Bänden »An den Rand geschrieben« [1925], »Orchester von oben« [1926], »Ich bin Zeuge« [1928], »Schwarz auf Weiß« [1929], »Bei dieser Gelegenheit« 119301, »Hinterland« [1931], »Ansichten« [1932], »Standpunkte« [1953], eine Art von Enzyklopädie des Zeitgeistes. Diese »kleinen Dichtungen, menschlich, geistig, schriftstellerisch von erstem Rang« [Oscar Loerke] entzücken immer wieder durch ihre sprachliche Meisterschaft und das Funkenspiel ihres Witzes. Aus dem nationalsozialistischen Deutschland emigrierte Polgar nach Österreich und 1940 aus Frankreich über die Pyrenäenpfade [wie viele andere deutsche Autoren] nach Amerika. Die hier vorliegende, durch mehrere neue Stücke ergänzte Auswahl bestätigt Joseph Hofmillers hohe Meinung, daß man diese Prosa »in kommenden Zeiten als klassisch empfinden werde«.