Autor Buck, Pearl Sydenstricker rororo #101
  USA | Nobelpreis 1938
Titel Die Frau des Missionars
  The excile
Übersetzung Hoffmann, Richard
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 101
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 01/1954
212. Tsd. 06/1959
 
193 Seiten
dt. Erstausgabe Wien: Zsolnay, 1936
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Das in allen Kultursprachen verbreitete, umfangreiche Werk der amerikanischen Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck hat Entscheidendes zum Verständnis Chinas und seiner Menschen in der westlichen Welt beigetragen. Von deutschen, holländischen und französischen Einwanderern abstammend, wurde die Dichterin am 26. 6. 1892 als Missionarstochter in Hillsboro, Westvirginia, geboren. Schon als kleines Kind fand sie mit ihren Eltern in China ihre zweite Heimat. Eine alte chinesische Amme vermittelte ihr die traditionellen Legenden und Mythen des Landes, die zusammen mit der erlebten Umwelt den Keim für ihr späteres Werk legten. Die Fünfzehnjährige äußert sich bereits: "Ich habe aufgehört, mich anders als die chinesischen Menschen um mich her zu empfinden." Nach dem Besuch eines englischen College und einer kurzen Rückkehr in die Heimat ruft sie die Erkrankung der Mutter, die sie zwei Jahre lang aufopfernd pflegt, wieder nach China. Ihr hat sie später mit dem hier vorliegenden biographischen Roman ein unvergeßliches Denkmal gesetzt. Es ist das Bildnis einer gütigen, empfindungsreichen, aber auch unbeugsam mutigen Frau, die sich im Innern Chinas der Sendung ihres Mannes opfert, und deren Lebenswille auch dann nicht bricht, als sie den Gatten sich ihr entfremden sieht. Pearl S. Buck heiratet in erster Ehe selbst einen jungen amerikanischen Missionar und ist dann an verschiedenen Universitäten Dozentin für englische Literatur. Den ersten Roman "Ostwind-Westwind" (rororo Taschenbuch Nr. 41) entwirft sie bereits 1925 auf einer Schiffsreise. Das Manuskript geht später auf einer überstürzten Flucht vor der Nationalarmee aus Nanking verloren und liegt erst 1930 als Buch vor. Diese Liebes- und Ehegeschichte zeigt bereits die ungewöhnliche Einfühlungsgabe der Dichterin und ihr Verständnis für die ost-westlichen Gegensätze. Schon ein Jahr später wird sie mit dem Roman "Die gute Erde", dem ersten Band der Trilogie "Das Haus der Erde", weltberühmt. Das Werk ist der größte amerikanische Bucherfolg seit dem 35 Jahre früher erschienenen "Quo vadis", wird mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, in 20 Sprachen übersetzt, erscheint in drei verschiedenen chinesischen Dialekten, wird dramatisiert und verfilmt. Die mehrfach ausgezeichnete Dichterin, Ehrendoktorin zweier Universitäten, Mitglied des National Institute of Arts and Letters, Gründerin und Präsidentin der East and West Association, ist eine der eindrucksvollsten und wirkungsreichsten Frauen unserer Zeit. Sie hat sich mit ihren in rascher Folge erschienenen Werken, vor allem auch mit den Romanen "Söhne", "Das geteilte Haus", die "Die gute Erde" fortsetzen, und dem Roman "Die Mutter" (rororo Taschenbuch Nr. 69) sowie mit ihrer Übersetzung eines der großen klassischen chinesischen Romane, des "Shui hu shuan" (Alle Menschen sind Brüder), Leser in aller Welt gewonnen. Die Erfahrungen eines längeren Deutschland-Aufenthaltes unmittelbar vor der Machtübernahme fanden in dem verständnisvollen Buch "So kommt's dazu" ihren Niederschlag. Überlieferung und Neuordnung Chinas und die Wandlung der östlichen Welt unter westlichen Einflüssen ist das große Thema aller ihrer Werke.