Autor Lowell, Joan rororo #23
  USA
Titel Ich spucke gegen den Wind
  The cradle of the deep
Übersetzung Hoffmann, Richard
Dohm, Arno
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 23
  Kleines Format 11.5 x 17.5 cm
Ab der 6. Auflage 04/1955 mit der neuen Übersetzung von Arno Dohm
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 03/1951
203. Tsd. 03/1956
 
189 Seiten
dt. Erstausgabe Wien: Zsolnay, 1929
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"Ich war keine zarte Kapitänstochter, um deren Gunst die Matrosen sich schlugen. Ich hatte vielmehr um ihre Gunst zu werben. Vom ersten Tag an versäumte ich deshalb auch keine Gelegenheit, einen Hochseematrosen in jeder Weise nachzuahmen", so schreibt die am 23. November 1902 in Berkeley, Kalifornien, als Tochter eines Segelschiffkapitäns geborene spätere Schauspielerin JOAN LOWELL, denn sie lebte - so unglaublich es klingen mag - siebzehn Jahre lang als Matrose unter Matrosen und schrieb darüber diesen Roman einer Jugend auf hoher See. Die vielen hunderttausend Leser in aller Welt, die sich ihr Buch rasch eroberte, mußten sich fragen, wie kann nur ein Mädchen, das von früher Jugend auf nie Schuhe und Strümpfe trug und von den sogenannten Segnungen der Kultur auch sonst unberührt blieb, dafür aber Segel festzumachen, ein Reff einzuschlagen, das Steuer zu handhaben, den Kompaß zu lesen, im Bogen luvwärts zu spucken und seemännisch zu fluchen versteht, zugleich eine so unglaublich sichere und kecke Feder führen. Aber dieser weibliche Maat führt die Frage der Frauen-Emanzipation ad absurdum. Denn so wandeln sich die Zeiten: Robinson Crusoe brauchte einen Biographen, aber Miß Robinson steuert mit der Linken ihren Segler und führt mit der Rechten die Feder. So ist ein einzigartiges Dokument einer einzigartigen Jugend entstanden, prachtvoll naiv, ursprünglich und vollsaftig, das Buch eines seemännischen Fachmannes und zugleich die Autobiographie eines bezaubernden Frauenzimmers, das unter rauhen Seebären und rauhen Stürmen allen Versuchungen und Gefahren ausgesetzt war, ihnen aber an Leib und Seele rein und unbefleckt entrinnen konnte, weil sie das Herz und den Mund auf dem rechten Fleck hatte und den Stürmen des Lebens und des Meeres mit Humor zu begegnen wußte.