Autor Wells, Herbert George rororo #22
  Großbritannien
Titel Die Zeitmaschine
  The time machine
Übersetzung Grewe, Felix Paul
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 22
  Kleines Format 11.5 x 17.5 cm
 
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 03/1951
80. Tsd. 00/1964
 
127 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1904
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HERBERT GEORGE WELLS, 1866 in Bromley/Kent geboren, 1946 in London gestorben, hat in seiner berühmten "Weltgeschichte" eine kühne Zusammenfassung des Auf und Ab der Zivilisationen und Kulturen gegeben, Weltruhm aber gewannen ihm vor allem seine utopischen Romane. In "Wenn der Schläfer erwacht", "Menschen, Göttern gleich" und "Die Riesen kommen", besonders aber in der "Zeitmaschine" hat er die Zukunftsvisionen der zeitgenössischen Dichtung, wie sie George Orwell in seinem "1948" und Walter Jens in "Nein - Die Welt der Angeklagten" entsetzt beschworen, vorweggenommen. Ein Erfinder konstruiert ein Fluggerät, das ihn instand setzt, jäh in die Zukunft zu reisen. Er findet im Jahre 800 000 nach Christi die Erde im Zustand ihres nahenden Unterganges vor, ihre Menschen gespalten in Zwerge, die auf der Erdoberfläche leben, und in Lemuren, die in einem riesigen System unterirdischer Höhlen und Gänge hausen. Den Zwergen, die im Licht sind, geht es gut, sie leben in hellerem Wohlstand, aber er ist auf die Isolierung, die Gefangenschalt der Lemuren unter der Erde, die für die lichten Wesen arbeiten, gegründet. Schon aber steigen die Unterirdischen nach oben, schon greifen sie in die Struktur des oberirdischen Staates ein, schon greifen sie ihn an. Der Sozialist Wells hat mit diesem Roman nicht eine technische Vision in der Art des Jules Verne, sondern eine soziale Utopie geschrieben. Er ist davon überzeugt, daß die Menschheit entarten wird, wenn sie nicht für einen Ausgleich zwischen Besitzenden und Besitzlosen Sorge trägt. Die "Zeitmaschine" hat abgesehen von ihrem utopischen und sozialen Gehalt alle Vorzüge des Romans: eine konsequente Sprache, mitreißende Handlung und eine aus der Sorge um den Menschen kommende Souveränität des Geistes. Dieser Roman geht keine Epoche so unmittelbar an wie die unsere. Ihn lesen heißt: an der Veränderung, an der Humanisierung des Menschen teilnehmen, heißt, die Barbareien des Menschen gegen den Menschen erkennen.