Autor London, Jack (John Griffith) rororo #19
  USA
Titel Wolfsblut
  White fang
Übersetzung Laue, Marie
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 19
  Kleines Format 11.5 x 17.5 cm
 
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 01/1951
125. Tsd. 04/1954
 
195 Seiten
dt. Erstausgabe München: List, 1928
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JACK LONDON steht als eines der reichsten und vitalsten erzählerischen Temperamente am Anfang der modernen amerikanischen Literatur. Ein neuer Realismus, wie ihn Gerhart Hauptmann für die deutsche, Zola für die französische und Maxim Gorki für die russische Literatur schuf, entsteht bei ihm aus der Fülle eines abenteuerlichen Lebens, das sich in neunzehn Romanen und hundertzweiundfünfzig großen Erzählungen als eine Welt des Abenteuers mitteilt, die Generationen aller Länder mitreißt und begeistert. Er wurde am 12. Januar 1876 in San Franzisco als Sohn eines Bauunternehmers geboren. Frühzeitig gerät er in einen betäubenden Strudel des Erlebens, ist Zeitungsverkäufer, Austernräuber, Matrose auf einem Robbenfänger, lebt monatelang in den Londoner Slums als Vagabund, ist Kohlentrimmer und Goldgräber in Klondike. Das wahre Gold aber fördert er in seinen Büchern zu Tage, in denen er wie keiner vor ihm einem männlichen, unerschrockenen Dasein und einer wilden und weiten Welt Gestalt verleiht. Leben und Werk machen ihn zu einer legendären Gestalt, und schon 1913 ist er der berühmteste und bestbezahlte Schriftsteller der Welt. Als einer der ersten großen Schilderer der See-Romantik, des Südseezaubers und des eisigen Nordens, aber auch als einer der ersten Sozialschriftsteller der Moderne scheidet er 1916 freiwillig aus einer Welt, die seinem Verlangen nach Freiheit und Wahrheit nicht genügt, sondern sich dem Irrsinn des Krieges preisgibt.
   Der vorliegende Roman, eines seiner berühmten Frühwerke, führt in die weiten Eis- und Schneegebiete des unbarmherzigen Alaska. In der verschneiten Einsamkeit seiner Wälder wächst Wolfsblut auf, gezeugt von Einauge, dem Wildwolf, und Kische, der verwilderten Hündin, wird Beute der Indianer, Gefährte des Grauen Bibers, bleibt aber immer Feind seiner Gattung, der gezähmten Wölfe, die sich bei den Feuerstätten der Menschen ducken. Ein Weißer, unter dessen Herrschaft er gerät, lässt ihn alle Grausamkeit spüren, deren der Mensch vor dem Tier schuldig werden kann, bis er schließlich einen Herrn findet, unter dessen Hand er sich zum fühlenden Tierwesen wandelt. Wie in allen Romanen Jack Londons offenbart sich uns majestätisch die Größe der Natur und in der Beziehung zwischen Mensch und Hund die Würde ihrer Geschöpfe.