Autor Salomon, Ernst von rororo #13
  Deutschland
Titel Boche in Frankreich
   
   
Umschlaggestaltung Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 13
  Kleines Format 11.5 x 17.5 cm
Spätere Auflagen im größeren Format mit 144 Seiten und mit einer Übersetzumg des französischen Briefes auf Seite 150ff
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 10/1950
150. Tsd. 11/1956
 
161 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1950 (dt. EA)
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ERNST VON SALOMON wurde gegen Ende der 20er Jahre in der deutschen Literatur bekannt als der Verfasser zeitgeschichtlicher Romane. Im Jahre 1902 als Sohn eines hohen Polizeioffiziers in Kiel geboren und als Kadett erzogen, folgte er nach der Katastrophe des 1. Weltkrieges nicht der Offizierslaufbahn, sondern geriet in den Strudel der deutschen Nachkriegszeit, deren Wirren und Probleme den Stoff zu seinen Romanen "Die Geächteten" und "Die Stadt" abgaben. Diese Werke, ins Englische, Französische, Italienische und Spanische übersetzt, überraschten durch ihre besondere literarische Note: Es waren Darstellungen autobiographischer Natur von dokumentarischem Charakter, die ein an den Ereignissen der Zeit leidenschaftlich beteiligter Betrachter zur erzählenden Kunstform erhob. Im Jahre 1933 wandte sich Ernst von Salomon dem Filmschaffen zu, um erst in unseren Tagen wieder zu Literatur zurückzukehren. Obwohl es sich bei dem vorliegenden Kurzroman um die Geschichte einer Liebe handelt, wurzelt doch auch er im aktuellen Zeitgeschehen. Ein junger Mensch entflieht 1931 dem Zwang der Not und der politischen Verwicklungen aus Deutschland nach Südfrankreich, um dort unter den einfachen Menschen des Baskenlandes die natürliche Anmut und Gelassenheit des Lebens kennen zu lernen und die zeitbedingte geistige und politische Problematik seines Vaterlandes gegen die klaren und vernünftigen Lösungen und den ganzen Zauber der Liebe einzutauschen, die ihn einem herzhaft prall und leidenschaftlich liebenden und lebenden Bauernmädchen, der kleinen Majie, verbindet.
   Diese in sich abgeschlossene, anmutig bewegte Liebesgeschichte ist Vorläufer eines neuen, vom gleichen Verlag vorbereiteten umfangreichen dokumentarischen Werks, in dem auf Grund eines einzigartigen literarischen Einfalls der Roman unseres Halbjahrhunderts niedergeschrieben ist. Sein Verfasser hat ihm den großen Fragebogen der Alliierten Militärregierung als Struktur und Rahmen unterlegt und so einen Teppich mit buntem, aber sinnvollem Muster geknüpft, da jede Frage das Leben der Menschen unserer Zeit in einen bestimmten und kategorischen Zusammenhang mit den Geschehnissen der Welt zu bringen geeignet ist. Die vorliegende Erzählung macht deutlich, daß alle Problematik von einem großen erzählerischen Temperament ins menschlich Gültige erhoben werden kann.