Autor Jacobsen, Joergen Franz rororo #12
  Dänemark
Titel Babara und die Männer
  Barbara
Übersetzung Mülbe, Wolf-Heinrich von der
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 12
  Kleines Format 11.5 x 17.5 cm
 
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 09/1950
113. Tsd. 12/1955
 
179 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1940
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JOERGEN FRANTZ JACOBSEN - eine der früh erloschenen großen Hoffnungen der dänischen Literatur - erschöpft sein ganzes Leben in einem einzigen großartigen und bedeutenden Werk, dem hier vorliegenden Roman. Er wurde als Sohn eines Kaufmanns 1900 in Thorshavn, der Hauptstadt der Färöer, geboren und sein Name steht auf zwei kleinen folkloristischen Broschüren über Land und Leute seiner meerumwogten Inselheimat. Mit 37 Jahren reißt ihm der Tod überraschend die Feder aus der Hand, ehe er noch den Welterfolg seines einzigen erzählenden Werks erleben konnte. Was aber das äußere Leben dem Dichter versagte, bot ihm das innere in umso reicherem Maße. In seiner "Barbara" , einem kulturhistorischen Roman aus der Zeit Frederik V., hat er vor dem Hintergrund der wilden Natur und des eigenartigen Volkslebens jener Nordmeerinseln eine der herrlichsten und lebendigsten Frauengestalten der dänischen Liebesdichtung überhaupt geschaffen. Mit Recht rühmte die Kritik sie jenen großen Liebenden, der Frau Marie Grubbe und der Madame Bovary, ebenbürtig.
   Seine Heldin, eine kreatürliche, blutvolle Schönheit, bringt Verwirrung und Aufregung über die in der düsteren Inselwelt verwurzelten Bauern, Händler und Fischer. Sie trägt in ihrer unersättlichen Lebensund Liebesgier Glück und Unglück in das Dasein der ihr verfallenden Männer und die Liebe ist es dann auch, an der sie selbst zerbricht. Über alles Geschichtliche und Legendenhafte hinaus, das der Dichter hier mit großer Kunst und historischer Treue verwob, hat der Roman, den ein ins Leben Verliebter schrieb, die ganze Fülle gegenwärtiger Wirklichkeit.